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Ozonloch über Mitteleuropa durch Polarwirbel  
  Über Mitteleuropa bildet sich in diesem Frühjahr durch den Polarwirbel ein relativ großes Ozonloch. Wissenschaftler raten deshalb Skiurlaubern, sich mit Sonnenschutzcremes zu wappnen.  
Der Polarwirbel reicht derzeit ungewöhnlich weit nach Süden und führt zur Bildung von ozonzerstörenden Chloroxiden. Das ergaben Messungen eines russischen Höhenflugzeugs. "Die Chloroxid-Konzentrationen waren doppelt so hoch wie in durchschnittlichen Wintern", sagte Marc von Hobe vom Forschungszentrum Jülich.
Tiefdruck-Wirbel nach Süden verlagert
Das Flugzeug hatte den Polarwirbel am Montag bis in 20 Kilometer Höhe erkundet. Der Polarwirbel ist ein Tiefdruckgebiet, das im Winter in der Stratosphäre über dem Nordpol rotiert.

In diesem Jahr habe sich der Wirbel weit nach Süden verlagert, sagte von Hobe. Anfang der Woche reichte er bis nach Florenz. An dem Höhenforschungsprojekt waren auch die Europäische Weltraumorganisation ESA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR beteiligt.
Ozonabbau erwartet
In den nächsten Tagen und Wochen wird nach Erkenntnissen der Wissenschaftler durch die Chloroxide, die sich auf den Eiskristallen der polaren Stratosphärenwolken bilden, Ozon abgebaut. Wie stark die Ozonkonzentration abnehme, sei noch unklar, sagte von Hobe.
Geringe Gefahr im Flachland
Im Flachland ist die UV-Gefahr laut Hobe relativ gering, weil die Sonne im Frühjahr noch niedrig steht und ihr Licht daher eine sehr große Atmosphärenschicht durchdringen muss.

In hoch gelegenen Skigebieten sei das Risiko aber höher, auch wegen der Reflexion durch den Schnee. Spätestens bis Mitte April werde sich die Ozonkonzentration über Mitteleuropa voraussichtlich wieder normalisieren, erwartet von Hobe.

[science.ORF.at/APA/dpa, 9.3.05]
->   Forschungszentrum Jülich
->   Das Stichwort Ozonloch im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010