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Neue Behandlungsmethode gegen Gehirntumor  
  Krebsforscher haben bei der Behandlung des aggressiven Gehirntumors Glioblastom einen Durchbruch erzielt. Die neue Methode der Wahl: eine Kombination von Chemo- und Strahlentherapie.  
Eine aktuelle Studien zeigte, dass Patienten mit der Behandlungsmethode eine höhere Überlebenschance hätten, berichtet die Europäischen Organisation für die Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen (EORTC).
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Die Studie "Radiotherapy plus Concomitant and Adjuvant Temozolomide for Glioblastoma" von Roger Stupp et al. erschien im Fachjournal "New England Journal of Medicine" (Band 352, S. 987-996).
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Bestrahlung plus Chemotherapeutikum
Die Forscher haben die Bestrahlung mit dem neuartigen chemotherapeutischen Wirkstoff Temozolomid verbunden. Durch eine Molekularanalyse des Tumors konnten zudem diejenigen Patienten bestimmt werden, die von dieser Behandlung wahrscheinlich am meisten profitieren.
Erhöhte Lebenserwartung
Vor der Entdeckung der neuen Therapie habe die durchschnittliche Lebenserwartung von Glioblastom-Patienten etwa ein Jahr betragen, schreibt die EORTC. Die Resultate der Studie zeigten eine eindeutige Verbesserung.

Nach zwei Jahren seien noch zehn Prozent der Patienten am Leben gewesen, die nur mit Strahlentherapie behandelt wurden. Demgegenüber hätten 26 Prozent der Patienten überlebt, die eine Kombination von Strahlentherapie und Temozolomid-Chemotherapie erhielten. Die neue Behandlungsmethode habe sich nicht negativ auf die Lebensqualität der Patienten ausgewirkt.
Studie an 600 Patienten
Für die Studie wurden fast 600 Patienten zufällig ausgewählt. Für das Zustandekommen der klinischen Prüfung war die Universitätsklinik in Lausanne (CHUV) wegweisend.

"Seit 25 Jahren akademischer Forschungen für Arzneimittel gegen Krebs ist dies das erste Mal, dass ich einen solchen Fortschritt bei einer der tödlichsten Krebsarten beim Menschen beobachten konnte", erklärte Rene-Olivier Mirimanoff, Arzt am CHUV.

[science.ORF.at/APA/AP, 10.3.05]
->   EORTC-Website
->   Universitätsklinik Lausanne
 
 
 
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01.01.2010