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Einstein-Archiv leiht erstmals Briefe an Deutschland  
  Im Einsteinjahr 2005 leihen die Nachlassverwalter erstmals in großem Stil Briefe und Manuskripte des weltberühmten jüdischen Wissenschaftlers an eine deutsche Einrichtung aus.  
"In gewisser Weise bringt die Hebräische Universität Einstein nach Deutschland zurück", meinte der Leiter des Einstein-Archivs der Hebräischen Universität in Jerusalem, Chanoch Gutfreund, am Mittwoch.
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Ausstellung des Berliner Max-Planck-Instituts
Für eine Ausstellung des Max-Planck-Instituts in Berlin werden etwa 90 Ausstellungsstücke bereitgestellt. "Albert Einstein - Ingenieur des Universums", anlässlich des 100. Jahrestages der Relativitätstheorie, soll am 16. Mai in Berlin eröffnet werden. "Wir haben einen wesentlichen Beitrag zum historischen Teil der Ausstellung geleistet", meinte Gutfreund.
->   Zur Ausstellungs-Website
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Nachlass Hebräischer Universität vermacht
Der Nobelpreisträger hat seinen Nachlass, Briefe, Manuskripte und Tagebücher der Hebräischen Universität vermacht. Darunter sind auch zwei der drei verbliebenen handschriftlichen Artikel mit der berühmt gewordenen Formel E=mc2.

Albert Einstein hat nach seiner Emigration zu Beginn der Nazi-Zeit nie wieder deutschen Boden betreten. Er betonte, nach dem Mord der Nazis an seinen jüdischen Brüdern wolle er "nichts mehr mit Deutschen zu tun haben".
"Keine Vereinnahmung"
Eine Ausstellung in Deutschland sei immer noch etwas anderes als eine Präsentation des Nachlasses in London oder New York, meint Gutfreund.

"Es ist uns sehr wichtig, dass Einstein nicht als deutscher Wissenschaftler vereinnahmt wird", betonte er. Mit der Darstellung Einsteins in der Ausstellung des Max-Planck-Institutes sei das Archiv allerdings sehr zu zufrieden.
Urheberrecht an Einsteins Namen bringt Bares
Das Urheberrecht an Einsteins Namen ist ebenfalls der Universität zugefallen. "Wir scherzen manchmal, dass Albert Einstein zu unseren größten Spendern gehört", sagt Menachem Magidor, Präsident der Hebräischen Universität.

Jährlich verdient die Universität etwa eine Million Dollar (749.288 Euro) an den Urheberrechten. Das Einsteinjahr wird der Universität 50 Jahre nach dem Tod des Physik-Genies voraussichtlich bis zu drei Millionen Dollar einbringen.

Kürzlich wurde zudem ein Vertrag mit dem Disney Konzern abgeschlossen. Für das Recht, den Namen "Baby Einstein" zur Vermarktung einer neuen Kinderspielzeugreihe benutzen zu können, zahlte Disney sogar 2,6 Millionen Dollar.

Dies dürfte allerdings ganz im Interesse des jüdischen Weltbürgers sein, der zu Lebzeiten Spenden gesammelt hatte, um den Aufbau einer Universität in Jerusalem zu fördern.

[science.ORF.at/dpa, 10.3.05]
 
 
 
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01.01.2010