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Erstes Wasserstoff-Forschungszentrum in Österreich  
  Autohersteller forcieren die Entwicklung von Fahrzeugen, die ohne Benzin auskommen. An der Technischen Universität Graz erfolgte der Spatenstich für das erste Wasserstoff-Forschungszentrum in Österreich.  
Das Hydrogen Center Austria, das über entsprechende Prüfständen samt Abgabestelle für flüssigen und gasförmigen Wasserstoff verfügt, soll bereits im Sommer in Betrieb gehen.
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Sieben Partner aus der Wirtschaft
Betreiber des Zentrums ist die TU Graz gemeinsam mit sieben weiteren Partnern aus der Wirtschaft (Magna, OMV und AVL, FVT und die steirische Gas & Wärme GmbH) sowie dem Joanneum Research und seibersdorf research. Fördergeber sind das Wirtschafts- und das Verkehrsministerium sowie der Zukunftsfonds des Landes Steiermark und die steirische Wirtschaftsförderung.
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17.600 Liter verflüssigter Wasserstoff
Die Anlage bietet gasförmigen (Compressed Gaseous Hydrogen CGH2) und flüssigen (Liquid Hydrogen LH2) Wasserstoff an. Über einen vakuumisolierten Tank werden künftig 17.600 Liter tiefkalt verflüssigter Wasserstoff für die Forschungsprojekte dieser Gesellschafter verfügbar sein.

Beliefert wird das Zentrum von der Wiesbadener Linde Gas. Geplant sind auch Container-Prüfstände mit zusätzlichem Anschluss für Stickstoff und Helium sowie modernster Messtechnik und Sensorik.
Infrastruktur für verschiedenste Forschungsprojekte
"Die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur erlaubt die Durchführung verschiedenster wasserstoffrelevanter Forschungs- und Entwicklungsprojekte", freute sich der Geschäftsführer des Hycenta, Manfred Klell, am Freitag.

In Planung sind unter anderem Grundlagenforschungen zur Optimierung des flüssigen Wasserstoff-Tanksystems, Lebensdaueruntersuchungen von Bauteilen unter Wasserstoffumgebung und Projekte zur Erprobung von Treibstoffleitungen für flüssigen Wasserstoff, hieß es im Zuge der Präsentation des Zentrums.
Offene Frage: Umweltfreundliche Produktion
Internationale Autoriesen investieren Milliarden Euro in Entwicklung wasserstoffbetriebener Motoren: Ein Problem steht neben der aufwendigen Speicherung allerdings auch noch die Frage einer ökologisch nachhaltigen Produktion dieses Energieträgers dar: Um Wasserstoff-Moleküle zu gewinnen, wird bisher noch viel Energie aufgewendet.

Ein Großteil der heutigen Wasserstoffproduktion verläuft über die katalytische Umsetzung von Methan (Erdgas) mit Wasser. Dabei entstehen zwar Wasserstoffe, aber zugleich wird als unerwünschtes Nebenprodukt wieder Kohlendioxid produziert.

[science.ORF.at/APA, 11.3.05]
 
 
 
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01.01.2010