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Stammzellen können Hirntumore zerstören  
  Körpereigene Stammzellen können vor Krebs schützen. Bei Mäusen hätten Stamm- und neuronale Vorläuferzellen Hirntumore zerstört, teilte das Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin mit.  
Dies sei um so überraschender, als man bisher angenommen habe, dass eben diese Zellen die Bildung so genannter Glioblastome, also bösartiger Tumore, auslösen. Die sehr gefährlichen Blastome treten vor allem bei älteren Menschen auf.

Die Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), des Universitätsklinikums Charite sowie des Helios-Klinikums hatten älteren Mäusen mit Glioblastom Stammzellen injiziert. Die Tumore wurden daraufhin kleiner.
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Der Artikel "Glioblastoma-Induced Attraction of Endogenous Neural Precursor Cells Is Associated with Improved Survival" von Rainer Glass und Kollegen ist am 9. März 2005 im Fachmagazin "Journal of Neuroscience" (Bd. 25, S. 2637-2646, doi:10.1523/JNEUROSCI.5118-04.2005) erschienen.
->   Zum Original-Abstract
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Junge Gehirne haben Schutzmechanismen
 
Bild: MDC

Die Forscher werten die Ergebnisse als ersten Hinweis, dass zumindest junge Gehirne Schutzmechanismen gegen Glioblastome haben.

Das könnte erklären, weshalb dieser Tumor beim Menschen erst in höheren Lebensjahren auftritt.

Bild oben: Vorläuferzellen und Stammzellen (grün markiert) haben sich aus der Stammzellnische (links und rechts unten) im Gehirn einer transgenen Maus um Glioblastomzellen (rot markiert) angesiedelt.
Tumor "lockt" Stammzellen an
Die Forscher fanden zudem heraus, dass der Tumor selbst die Stammzellen aus den Keimzentren des Gehirns "anlockt".

Noch ist allerdings unklar, welche Substanz als Lockstoff dient und wie die Stammzellen auf den Tumor einwirken.

[science.ORF.at/APA/dpa, 11.3.05]
Jüngste Meldung zum Thema Glioblastome in science.ORF.at:
->   Neue Behandlungsmethode gegen Gehirntumor (10.3.05)
 
 
 
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01.01.2010