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Studie: Wespenmännchen täuschen Nebenbuhler  
  Mit den "Waffen der Frauen" tricksen Lagererzwespen (Lariophagus distinguendus) die Konkurrenz aus. Sie produzieren weibliche Sexuallockstoffe, um ihre Nebenbuhler auf die falsche Fährte zu locken.  
Der Hintergrund: Die Wespenweibchen paaren sich nur ein Mal im Leben, für die Männchen herrscht somit hoher Konkurrenzdruck. Das berichten Biologen der Freien Universität Berlin am Mittwoch.
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Der Artikel "Female sex pheromone in immature insect males - a case of pre-emergence chemical mimicry?" von Sven Steiner, Johannes Steidle und Joachim Ruther ist am 15. März 2005 im Fachmagazin " Behavioral Ecology and Sociobiology" erschienen (DOI: 10.1007/s00265-005-0930-x).
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Männchen warten auf Weibchen
Die weiblichen Lagererzwespen legen ihre Eier an die Larven von Käfern, die sich im Innern von Getreidekörnern entwickeln.

Schon im Puppenstadium produzieren die Wespenweibchen einen Sexuallockstoff, um die früher schlüpfenden Männchen anzulocken: Die schnellsten Männchen warten deshalb meist schon auf den Getreidekörner, um als erste zum Zuge zu kommen.
Lockstoffe der Männchen führen Konkurrenten in die Irre ...
Deshalb haben die männlichen Spätentwickler jedoch eine ausgeklügelte Strategie entwickelt, berichtet das Forscherteam um Joachim Ruther: Die Männchen in den Weizenkörnern entwickeln ebenfalls weibliche Lockstoffe, und führen einen Teil der schnellen Konkurrenz somit in die Irre, um die eigenen Chancen zu erhöhen.
... werden nach Schlüpfen aber schnell abgebaut
Nach dem Schlüpfen bauen die Männchen diese Lockstoffe - anders als die Weibchen - allerdings binnen 24 Stunden ab. "Wahrscheinlich, um nicht von irregeleiteten Männchen belästigt zu werden", schließen die Forscher.

[science.ORF.at/APA/dpa, 16.3.05]
 
 
 
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01.01.2010