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Warnung vor neuem schweren Beben in Indonesien  
  Der indonesischen Insel Sumatra könnte ein weiteres schweres Erdbeben drohen. Grund dafür: Der massive Druck, der durch das Beben vom 26. Dezember auf die umliegenden Erdplatten entstand.  
Dieser könne in der Region um die verwüstete Stadt Banda Aceh schon bald weitere schwere Erschütterungen verursachen, warnen Wissenschaftler der nordirischen Universität Ulster.
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Der Artikel "Indonesian earthquake: Earthquake risk from co-seismic stress" von John Mccloskey et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 434, S.291; doi:10.1038/434291a).
->   Zum Abstract der Studie
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Druck angestiegen
"Es gibt keinen Zweifel, unsere Berechnungen zeigen stark angestiegenen Druck in zwei großen Verwerfungen in der Region von Sumatra", sagte der Seismologe John McCloskey. Dennoch sei die Wissenschaft nicht so weit, ein Folgebeben mit Sicherheit vorauszusagen, sagte der Experte.
Meeresboden um 20 Meter gesunken
Ein Seebeben der Stärke 9,0 auf der Richter-Skala vor der Küste Sumatras hatte am 26. Dezember massive Flutwellen ausgelöst, die in elf Ländern an den Küsten des Indischen Ozeans mehr als 273.000 Menschen töteten.

McCloskeys Forscherteam überarbeitete nach dem Beben die geologische Landkarte der Region. An der Bebenstelle unter dem Indischen Ozean sank der Meeresboden um 20 Meter und löste so die todbringenden Tsunamis aus.

Ein Teil der freigewordenen Energie übertrug sich auf die angrenzenden Verwerfungen, von denen eine unter der Nordwestspitze Sumatras verläuft, die andere, genannt Sundagraben, verläuft südwärts entlang der Küste Sumatras.
Gefahr durch Land- oder Seebeben
Damit droht der weitgehend zerstörten Stadt Banda Aceh auch künftig die größte Gefahr, entweder von einem Beben unter der Stadt, das bis zu 7,5 Punkte auf der Richter-Skala erreichen könnte, oder aber durch ein Seebeben von bis zu 8,5 auf der Skala, das dann wiederum Flutwellen auslösen könnte.

Am Sundagraben hatte es schon 1833 und 1861 vernichtende Tsunamis gegeben. "Wir kennen viele Erdbeben, wo der entstandene Druck weitere Beben ausgelöst hat", sagte McCloskey.

"Aber wir haben immer noch Wissenslücken und wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass sich dort im Laufe des nächsten Jahres ein Erdbeben ereignen wird", schloss der Wissenschafter.

[science.ORF.at/APA, 17.3.04]
->   University of Ulster
->   Das Stichwort Tsunami im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010