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Harvard-Präsident verliert Vertrauen einer Fakultät  
  Der Präsident der Harvard University , Lawrence Summers, hat das Vertrauen einer Fakultät verloren. Die Mitglieder der Fakultätsversammlung "Arts and Sciences" stimmten für ein Misstrauensvotum.  
Das Stimmverhältnis lautete 218 zu 185, das Votum hat allerdings nur symbolische Wirkung.
Umstrittene Rede
Summers, ehemals Finanzminister unter Ex-US-Präsident Bill Clinton, wird seit Wochen wegen einer Rede im Jänner kritisiert wonach Frauen die innere Eignung zu Spitzenleistungen in Naturwissenschaften und Mathematik fehle und dies für den geringen Anteil von Frauen an naturwissenschaftlichen und mathematischen Fakultäten verantwortlich sei.
->   Frauen & Wissenschaft: Harvard-Präsident kritisiert
Auch Führungsstil kritisiert
Summers hat sich seitdem mehrmals entschuldigt und gemeint, er habe nur eine legitime Frage diskutieren wollen.

Zwei neue Arbeitsgruppen sollen die Karrieren von Studentinnen und akademischen Mitarbeiterinnen in Naturwissenschaft und Technik fördern sowie mehr Professorinnen an die Fakultät holen. Im Zuge der Kontroverse wurde auch Summers' Führungsstil als zu autokratisch kritisiert.
Erstes Misstrauensvotum seit 400 Jahren
Das Misstrauensvotum der Fakultätsversammlung "Arts and Sciences", einer von zehn Fakultäten, ist laut Medienberichten das erste in der fast 400-jährigen Geschichte der Universität gegen einen Universitätspräsidenten.

Es hat allerdings nur die symbolische Wirkung eines Vertrauenverlusts, da Summers nur der Harvard Corporation direkt verantwortlich ist. Die Harvard Corporation hat dem Universitätspräsidenten bereits das Vertrauen ausgesprochen.

[science.ORF.at/APA, 17.3.04]
->   Harvard University
 
 
 
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01.01.2010