News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Polleninvasion: Bis zu 30 Prozent allergieanfällig  
  Die Allergiker unter uns haben es längst gemerkt: In den letzten Tagen hat es eine regelrechte Polleninvasion gegeben. Experten warnen, dass 2005 auch weiterhin ein schlimmes Jahr für Allergiker bleiben wird.  
Frühblüher: Baum- und Sträucherpollen
Die Natur erblüht und mit ihr die Nasen und Bronchien der allergiegebeutelten Mitmenschen. Heuschnupfen, Atemnot und Asthmaanfälle sind gerade in den letzten Tagen signifikant angestiegen, meint der Lungen- und Allergiespezialist Hartmut Zwick von Wiener Krankhaus Lainz.

"Es ist wirklich eine Invasion, die wir hier erleben. Die Natur hat sich durch die lange Kälte quasi zurückgehalten. Nun haben wir die Frühblüher, also Baum- und Sträucherpollen, die schubweise kommen", so Zwick im ORF-Radio.
Heuer besonders viele Schwierigkeiten
Aber auch wenn die Frühblüte vorbei ist, wird die Pflanzenwelt mit ihrem Pollenausstoß heuer den Betroffenen besonders viele Schwierigkeiten bescheren, meint Zwick: "Für Allergiker wird es kein schönes Frühjahr und kein schöner Frühsommer. Wir erleben ja generell einen Anstieg von Allergien - das ist schon beängstigend. Bis zu 30 Prozent der Menschen sind in manchen Bevölkerungsgruppen schon davon betroffen."
Allergische "Luxusreaktion"
Dass die Allergien zunehmen, liege unter anderem an übertriebener Hygiene im Kleinkindalter. Die Körper der Jüngsten hätten keine Chancen, gewisse Infekte kennen zu lernen. Was folgt, bezeichnet der Arzt als Luxusreaktion - eben zum Beispiel eine Allergie.
Beste Prävention im Kuhstall
"Unter Ärzten gibt¿s den Witz, dass die beste Allergieprävention wäre, wenn die Kinder im Kuhstall zur Welt kommen - das kann man natürlich niemandem zumuten. Auch erblich Belasteten kann man die Lebensqualität nicht so einschränken, dass man sagt: Richte Dein ganzes Leben nach der möglichen Allergie aus."
Auf Symptome achten
Vorsorglichen Schutz gegen eine mögliche Allergie gibt es also nicht. Besonders angesichts der gerade jetzt hohen Belastung sollten auch bislang gesunde Menschen genau auf mögliche Symptome achten - denn die können mitunter sehr bedrohlich sein:

"Der erste Asthma-Anfall kommt meistens aus heiterem Himmel. Man sollte lieber früher als später zum Arzt gehen, wenn man Symptome wie Hüsteln, Heuschnupfen oder empfindliche Haut bemerkt", so Hartmut Zwick.
Behandlungserfolge unsicher
Bei bereits Erkrankten wird mit Impfungen - bis hin zur Langzeitimpfung mit zehn Jahren Wirkungsdauer gearbeitet. Der Pferdefuß: Man weiß nicht genau, bei wem die Desensibilisierungsimpfungen wirken und wie. Eine Variante: Therapeutische Kuren mit Spritzen oder mit Tropfen.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft, 24.3.05
->   Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen, AKH Wien
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Allergien
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010