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Wien: Molekularbiologische Institute reorganisiert  
  Die Abspaltung der Medizin von der Uni Wien hat auch die molekularbiologischen Institute am Vienna Biocenter organisatorisch getrennt. Nun werden sie als "Max F. Perutz Laboratories" wieder zusammengeführt.  
Die Universität und die Medizin-Universität Wien haben einen Vertrag zur Gründung einer nach dem aus Österreich stammenden Chemie-Nobelpreisträger Perutz benannten Gesellschaft unterzeichnet, teilten die beiden Hochschulen am Donnerstag mit.

Die betroffenen Wissenschaftler zeigen sich begeistert über die neue GmbH, "jetzt heben wir ab", sagte etwa Molekularbiologin Renee Schroeder zur APA.
Bisher nur virtuelle Existenz
Virtuell existieren die Perutz-Laboratories bereits seit rund zwei Jahren, die Wissenschaftler haben zum Teil bereits unter diesem Namen publiziert.

Nun soll die Zusammenarbeit der molekularbiologischen Institute durch die Gesellschaft vereinfacht werden, etwa bei Abwicklung und Koordination von Forschungsvorhaben sowie der Einwerbung zusätzlicher Forschungsmittel.
Starker Partner für das IMP
Die beiden Rektoren Georg Winckler (Uni Wien) und Wolfgang Schütz (Medizin-Uni Wien) sehen dadurch den Forschungs- und Lehrbetrieb in der Dr. Bohrgasse gestärkt.

Mit den "Max F. Perutz Laboratories" soll auch dem ebenfalls im Vienna Biocenter angesiedelten, von der Pharma-Industrie geförderten Institut für Molekulare Pathologie (IMP) ein starker universitärer Partner gegenüber gestellt werden.
Schwerpunkt Immun- und Krebsforschung
Die Wissenschaftler bleiben Angestellte ihrer jeweiligen Universität. Geplant ist, dass die Perutz-Laboratories einen organisatorischen und einen wissenschaftlichen Geschäftsführer erhalten.

Laut Schroeder werden rund 70 Gruppenleiter mit jeweils zwischen fünf und zehn Mitarbeitern in den "Max F. Perutz Laboratories" arbeiten, insgesamt um die 600 Forscher.

Die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit liegen im Bereich der Impfstoff- und Immuntherapieforschung zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten und Krebs.
Organisatorische und finanzielle Vorteile
Schroeder sieht nicht nur verwaltungstechnische Vorteile durch die GmbH, etwa die Möglichkeit zum Vorsteuerabzug oder die gemeinsame Verwaltung von Serviceeinrichtungen. Es gebe durch die Zusammenarbeit wesentlich mehr Möglichkeiten, Forschungsgelder zu beantragen.

Außerdem soll durch Junior-Professuren jene Lücke von jungen Forschern im Alter zwischen etwa 30 und 45 Jahren geschlossen werden, die in den vergangenen Jahren entstanden sei. "Wir haben zwei Jahre für diese Gesellschaft gekämpft, jetzt habe ich das Gefühl, dass wir abheben", so Schroeder.

[science.ORF.at/APA, 24.3.05]
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01.01.2010