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Adulte Stammzellen aus Nasengewebe gezüchtet  
  Australischen Forscher ist es erstmals gelungen, adulte Stammzellen aus menschlicher Nasenschleimhaut zu züchten. Aus diesen könnten unter anderem neue Nerven- oder Muskelzellen gewonnen werden.  
Dies erklärte Alan Mackay-Sim, Leiter der Forschungsgruppe von der Griffith University in Brisbane. Das Besondere dieser Methode sei, dass dafür keinerlei embryonale Stammzellen mehr benötigt würden.
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Die Studie "Multipotent stem cell in adult olfactory mucosa" von Wayne Murrell et al. erschien am 21.3.05 auf der Website des Fachjournals "Developmental Dynamics" (doi: 10.1002/dvdy.20360) .
->   Zum Abstract der Studie
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Forschung an embryonalen Stammzellen oft verboten
Weil Embryos zur Gewinnung von Stammzellen getötet werden müssen, ist in Australien wie in vielen anderen Ländern auch die Züchtung embryonaler Stammzellen für Forschungszwecke verboten.

Allerdings durften Wissenschaftler für die Zellforschung solche Embryonen verwenden, die bei In-Vitro-Fertilisationen übrig blieben. Die Züchtung von Stammzellen aus anderem Genmaterial, etwa aus dem Inneren der Nase, ist legal, blieb allerdings erfolglos.
Katholische Kirche unterstütze Forschungsprojekt
Die Katholische Kirche, die die wissenschaftliche Nutzung embryonaler Stammzellen als Zerstörung menschlichen Lebens verurteilt, hat das australische Forschungsprojekt mit umgerechnet rund 30.000 Euro unterstützt.

"Das bringt einen wesentlichen Fortschritt und ich denke, es bedeutet für die Menschen einen großen Segen", sagte Sydneys Erzbischof George Pell der Nachrichtenagentur Reuters. Australiens Gesundheitsminister Tony Abbott erklärte, mit den Stammzellen aus der Nase ließe sich das gesamte ethische Problem der embryonalen Stammzellenforschung lösen.

Befürworter der Stammzellenforschung erhoffen sich mit ihr bessere Chancen, in Zukunft Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Rückenmarksverletzungen heilen zu können.

[science.ORF.at/APA/Reuters, 24.3.05]
->   Griffith University
 
 
 
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01.01.2010