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Forscher entwickeln Hightech-Spielkarten  
  Kein Schummeln mehr, kein Punktezählen - Forscher der ETH Zürich entwickeln smarte und computerunterstützte Spielkarten, bei denen Schummeln und handgeschriebene Listen hinfällig sind.  
In der vergangenen Woche hat an der ETH Zürich ein Symposion zur "Informatisierung des Alltags" stattgefunden. Die "intelligenten" Spielkarten waren ein Beispiel für den Trend, Computer noch stärker in den Alltag und in Alltagsgegenstände einzubetten.
->   Mehr zum Symposion (ETH Zürich)
"Präparierte" Spielkarten
 


Ein Spieltisch mit grünem Filz. Vier Spieler, vor jedem liegen verdeckte Karten. Noch nichts Ungewöhnliches, abgesehen vom Computer-Bildschirm auf dem Spieltisch und: Die Karten sind "präpariert".

Auf der Rückseite der Karten sind papierdünne Chips aufgeklebt, die mit einem Hochfrequenzsignal bestrahlt werden, dieses decodieren und eine Antwort zurückfunken. Das Prinzip nennt sich RFID. Diese Chips sehen auf allen Karten gleich aus.
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Immer und überall: Pervasive Computing
Entwickelt wurden die smarten Spielkarten am Institut für Pervasive Computing an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Pervasive Computing steht für überall vorhandene und alle Bereiche durchdringende Informationstechnologien; Computer so allgegenwärtig und in den Alltag eingebettet, dass sie auf den ersten Blick verschwinden.
->   Smarte Spielkarten (ETH Zürich)
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Kein Schummeln, kein Punktezählen
 


Auch der Tisch ist präpariert - unter jedem Platz der Mitspieler befindet sich ein Lesegerät, ein weiteres unter der Tischmitte, dort wo die Karten abgelegt werden. Gespielt wird wie mit herkömmlichen Karten, z.B. Schnapsen oder Jassen.

Nachdem der PC registriert, wer welches Blatt hat und wer welche Karten ausspielt, ist Schummeln unmöglich - wird getrickst, meldet das der Computer z.B. mit einer Fehlermeldung am Bildschirm. Auch das Punktezählen ist hinfällig.
Weiterentwicklung: Tipps und Züge am Handheld
Das Erkennen der Karten zu Beginn des Spiels muss beim Prototypen der ETH Zürich noch ein wenig verfeinert werden, sagt Lukas Plunschi, der die smarten Spielkarten bei der Konferenz in Zürich vorgestellt hat.

Auch dürfen die Karten nicht übereinander liegen, damit der Computer die Signale der Chips erkennen kann. Eine denkbare Weiterentwicklung: mit einem Mobiltelefon oder einem Pocket-PC in der Hand könnte der einzelne Spieler Tipps und Züge vom Computer angezeigt bekommen.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 29.3.05
 
 
 
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01.01.2010