News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft .  Technologie 
 
Der Trekker: Das Handy als Guide mit Sprachausgabe und GPS-Navigationssystem  
  Josef Bichler und Alexis Johann über die Präsentation von Martin Mayerhofer, Abteilung "Blind", Transdanubia, Wien.  
Software-Entwickler haben Mobiltelefonen die Sprache beigebracht. Die Technologie erleichtert Menschen mit Sehbehinderungen das Leben in der mobilen Welt wesentlich. Doch die Forschung geht bereits weiter. Handys der Zukunft sollen in der Lage sein, Personen und Gegenstände zu identifizieren.

Bislang konnten sehbehinderte Menschen Handys nur zum Telefonieren benutzen. Seit einigen Monaten gibt es jedoch die ersten sprechenden Handys, die das Display vorlesen und damit die wichtigen Nebenfunktionen zugänglich machen.

Martin Mayerhofer, Computerspezialist der Firma Transdanubia, die solche Hilfsmittel vertreibt, hat die Vorteile schnell zu schätzen gelernt. Er kann jetzt via SMS mit Freunden kommunizieren, Termine und Telefonnummern aufrufen oder sein Smart-Phone als MP3-Player nutzen. Mayerhofer: "Jetzt habe ich auch die Möglichkeit zu überprüfen, ob ich Anrufe versäumt habe. Das ist ein wesentlicher Punkt."

Mayerhofer kennt die Technologie sowohl als Experte als auch als Anwender genau. Seit sechs Jahren ist sein Computer mit einer Text-To-Speech-Engine ausgestattet. Der Computer liest ihm also vor, was auf seinem Bildschirm passiert.

Der Sprung vom sprechenden Computer zum sprechenden Handy ist jedoch größer, als es auf den ersten Blick aussieht. Erst die jüngste Generation der Mobilfunkgeräte, das Smart-Phone, verfügt sowohl über die notwendigen Lautsprecher für die Sprachausgabe, als auch ausreichend Speicherkapazität, um jene Software aufzunehmen, die Text in Sprache umwandelt.
Wo bin ich?
Für Menschen mit Sehbehinderungen hat Text-to-Speech noch einiges mehr zu bieten. Die kanadische Firma Visuaide entwickelte ein Gerät, das geographische Daten vorlesen kann. Der sogenannte "Trekker" integriert Sprachausgabe in ein GPS-Navigationssystem, das um den Hals getragen werden kann.

Gilles Pepin, Präsident von Visuaide: "Trekker erklärt dir an jeder Kreuzung, wo du bist und findet die wichtigen Punkte für dich. Das Gerät kann dir also beispielsweise sagen, ob sich an deiner linken Seite ein Restaurant, ein Hotel oder ein Geschäft befindet."

Pepin geht mit seiner Vision jedoch noch einen Schritt weiter. Der "Trekker von morgen" ist für ihn in ein Smart-Phone integriert und bewältigt eine Vielzahl von Alltagsproblemen, mit denen blinde und sehbehinderte Menschen konfrontiert sind. Pepin: "Wir glauben, dass Trekker in Zukunft zu einem Werkzeug wird, das die Umgebung beschreiben kann. Wir werden das Gerät dazu mit einer Kamera ausstatten.¿

Dann könne man sich von Trekker den Weg in ein Restaurant beschreiben lassen. ¿Drinnen kann man kann man dann die Speisekarte fotografieren und sie sich von Trekker vorlesen lassen. Man kann aber auch Personen fotografieren. Das Gerät wird dann identifizieren, wer vor einem steht, indem es das Gesicht mit denen vergleicht, die man zuvor eingespeichert hat."
->   www.svox.ch
->   www.transdanubia.at
->   www.visuaide.com
->   Programm: "Ohne Barrieren? Körper -Technologien - Behinderungen"
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft .  Technologie 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010