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Ethologie-Institut: Akademie steht hinter Leiter  
  Nach Kritik an der Leitung des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) stellt sich die Akademie der Wissenschaften nun hinter den Institutsdirektor Dustin Penn.  
Sie weist damit Vorwürfe zurück, die gestern, Donnerstag, unter anderem von Kuratoriumsmitgliedern des KLIVV im Fachjournal "Nature" erhoben wurden.
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Fachjournal ortet Missstände
John Dittami, Verhaltensforscher an der Uni Wien und Kuratoriumsmitglied des KLIVV hatte gegenüber "Nature" den Stillstand am Institut kritisiert. So würden nötige Reformen sowohl bezüglich Renovierungen als auch bezüglich der Forschungen und neuer Stellen am KLIVV nicht angegangen. Dittami hatte dafür hauptsächlich KLIVV-Direktor Dustin Penn verantwortlich gemacht und bei diesem "Überlastung" vermutet. Wenn dem so sei, wäre es besser, die Leitung des Instituts jemand anderem zu überlassen, meinte Dittami.
->   Mehr dazu: Streit am Ethologie-Institut in Wien (31.3.05)
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Kritiker Dittami relativiert
"Mein Anliegen ist nicht die Absetzung von Dustin Penn", betonte John Dittami am Freitag gegenüber der APA. Er habe sowohl im Interview mit "Nature" als auch in einer Stellungnahme an die ÖAW erklärt, dass Penn entlastet werden könnte, wenn "einige seiner Aufgaben" an andere delegiert würden.

Penn leitet nicht nur das Institut in Wien, er arbeitet auch an einem aus US-Mittel mit rund drei Millionen Euro dotierten Projekt über die Grundlagen des menschlichen Geruchssinnes.

"Mir ist wichtig, dass das ganze Institut wieder an einem Strang zieht, zumal es ein irrsinniges wissenschaftliches Potenzial hat", so Dittami. Alle Beteiligten, Kuratoriums- wie Institutsmitglieder seien sich weitgehend einig, dass es Veränderungen geben müsse. Umstritten sei allerdings der Weg. Klar sei, dass man ohne breite Diskussion auf keinen grünen Zweig kommen werde.
ÖAW sieht keine Überlastung
Sowohl die Akademie als auch das Kuratorium des Instituts unterstütze die Arbeit Penns, man habe nicht den Eindruck, dass dieser überlastet sei, so Georg Stingl, Präsidiumsmitglied der ÖAW.

Penn leite ein großes, von den USA finanziertes internationales Forschungsprojekt, führe aber trotzdem fortgesetzt "großartige Verbesserungen" am Institut durch.
Budget des Instituts nicht ausgeschöpft
Stingl räumte ein, dass das Budget des Instituts nicht ausgeschöpft worden sei, allerdings sei das nicht die Schuld Penns. Diese Mittel, deren Höhe nicht angegeben wird, seien für Ausrüstung beiseite gelegt worden, die erst angeschafft werden soll, wenn geplante Gebäude fertig gestellt seien.

Auch die Tatsache, dass die Renovierung und Fertigstellungen von Gebäuden des Instituts nicht mit der erhofften Geschwindigkeit ablaufen, sei nicht die Schuld des Direktors. Wichtiger als eine kurzfristige Lösung sei ein langfristiger Plan für das Institut. Dieser sei in Zusammenarbeit mit der ÖAW erstellt worden.

Es sei unklar, warum die internen Angelegenheiten des KLIVV in "Nature" überhaupt erwähnt wurden, so Stingl weiter. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer "ungenauen Darstellung", die nun hoffentlich korrigiert worden sei.

[science.ORF.at/APA, 1.4.05]
->   KLIVV-Website
->   Akademie der Wissenschaften
 
 
 
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01.01.2010