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Frauengesundheit: Lungenkrebs immer häufiger  
  Immer mehr Frauen in Österreich erkranken und sterben an Lungenkrebs. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des am Mittwoch in Wien präsentierten Frauengesundheitsberichts 2005.  
Erlagen 1995 noch 833 Frauen einem Lungenkarzinom, waren es 2003 laut Statistik Austria bereits um 160 mehr, also 993. "Diese Mortalitätsrate ist höher als bei Brustkrebs, der nach wie vor die häufigste Krebserkrankung bei Frauen", sagte Ines Stamm vom Gesundheitsministerium auf Anfrage der APA.
Mädchen Europarekordler beim Rauchen
"Außerdem sind unsere Mädchen Europarekordler beim Rauchen", sagte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) im Rahmen der Präsentation des Berichts. 26 Prozent der weiblichen 15-Jährigen rauchen regelmäßig.

"Diese Zahl ist erschreckend." Außerdem müsse man noch jene dazu rechnen, die gelegentlich rauchen und jene, die Zigaretten konsumieren, aber sich aus Angst vor den Eltern nicht dazu bekennen.
Schwangere auf Gefahr durch Rauchen aufmerksam machen
Nicht nur den Mädchen, auch schwangeren Frauen müsse die Gefahr vor Augen geführt werden, der sie ihre ungeborenen Kinder aussetzen. Rauch-Kallats Appell: "In der Schwangerschaft unbedingt aufs Rauchen verzichten!"
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Bericht im Kontext des Weltgesundheitstags
Die Präsentation des zweiten österreichischen Frauenberichts ist im Rahmen des Weltgesundheitstages 2005 der WHO am (morgigen) Donnerstag zu sehen, der wiederum unter dem Motto "Gesunde Mütter und Kinder" steht. In Österreich habe sich in den vergangenen 30 Jahren dahingehend viel Positives getan, so die Gesundheitsministerin.

1974, als der Mutter-Kind-Pass eingeführt wurde, lag die Säuglingssterblichkeit bei 23 bis 24 Kindern pro Tausend Lebendgeborenen, 2004 betrug die Quote nur 4,5 Promille. Was die Mortalität von Frauen in Folge der Schwangerschaft beträgt, ist sie von 19,5 pro 100.000 Lebendgeburten im Jahr 1974 auf 2,6 pro 100.000 zurückgegangen.
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Interventionen in der Schwangerschaft hinterfragen
Zu hinterfragen sei allerdings die steigende Rate an medizinischer Intervention während der Schwangerschaft, "auch wenn diese normal verläuft". Das gelte auch für die gestiegene Anzahl an Kaiserschnitt-Geburten: 1995 betrug der Anteil 15,4 Prozent, 2003 liegt er bei 22,1 Prozent.

Gestiegen ist seit 1995 - als es in Österreich den ersten Frauengesundheitsbericht gab - auch das Durchschnittsalter, mit dem Frauen in Österreich das erste Kind bekommen: Von damals 25,5 auf 27,5.
Depression ist weiblich
Ein weiteres Ergebnis des Berichts: "Depression ist weiblich", sagte Beate Wimmer-Puchinger vom Boltzmann-Institut und eine der Autorinnen der Studie. Im Jahr 2001 wurden 21.676 Frauen wegen Angstzuständen stationär aufgenommen.

"Und Frauen begehen drei Mal so häufig wie Männer einen Selbstmordversuch." Rund 10.000 Frauen im Jahr würden das tun, so die Expertin.

[science.ORF.at/APA, 6.4.05]
->   Netzwerk der österr. Frauengesundheitszentren
->   Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
 
 
 
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01.01.2010