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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Reine Luft sorgt für Schwefelmangel auf dem Acker  
  Schwefelmangel ist durch die verbesserte Luftreinhaltung zur häufigsten "Ernährungsstörung" bei Kulturpflanzen geworden, berichtet die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig.  
In früheren Jahren seien aus der Atmosphäre noch bis zu 100 Kilogramm Schwefel pro Hektar auf den Boden geregnet, heute dagegen weniger als zehn Kilogramm pro Jahr.
Schwefelmangel beeinträchtigt Stickstoff-Verarbeitung
Bei Schwefelmangel könnten Pflanzen Stickstoff nicht ausreichend in pflanzliches Eiweiß umwandeln. Dies bedeute nicht nur einen ökonomischen Verlust, sondern auch eine zusätzliche Belastung für die Umwelt.

Um Ertrag und Gehalt an Eiweiß in Getreide, Raps und Grünland zu erhöhen, düngen Landwirte mit Stickstoff. Nur etwa 50 bis 60 Prozent des ausgebrachten Stickstoffs werde allerdings von den Pflanzen aufgenommen, teilte die FAL mit. Der Rest gelange in die Atmosphäre und ins Grundwasser.
Schwefeldüngung angeraten
Eine Schwefel-Düngung mache sich für Landwirte und Umwelt bezahlt. So beziffere sich der ökonomische Verlust für ein nicht ausreichend gedüngtes 80 Hektar großes Rapsfeld auf 28.200 Euro. Die Umwelt werde mit zusätzlich 4,2 Tonnen Stickstoff belastet.

Mit einem Aufwand von lediglich 2.000 Euro für Dünge-Schwefel ließen sich diese Schäden vermeiden. Hochgerechnet auf das Gebiet Deutschlands entsprächen ungenügend gedüngte Felder einem Verlust von 1,2 Milliarden Euro bei Getreide und Raps.

[science.ORF.at/dpa, 7.4.05]
->   Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft
 
 
 
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01.01.2010