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Experte: Gutenberg'sche Behinderung überwunden  
  Die Neuen Medien haben behinderten Menschen deutlich mehr Chancen offeriert. Das Ende der Gutenberg'schen Behinderung bedeute aber nicht automatisch Integration, erklärte Klaus Miesenberger von der Uni Linz.  
Miesenberger vom Institut für Integriert Studieren sprach anlässlich einer Freitagabends vom ORF-Radiosender Ö1 und Sensi_Pool in Wien veranstalteten Enquete zum Thema "Ohne Barrieren? Körper - Technologien - Behinderungen" mit der APA.

Enquete: Technologien und Behinderung
Buch muss in die Hand und mit den Augen gelesen werden
Unter Gutenberg'scher Behinderung versteht der Linzer Wissenschaftler schlicht die Tatsache, dass ein gedrucktes Buch unweigerlich in die Hand genommen und mit den Augen gelesen werden muss.
Inhalt hat sich von der Präsentation verselbstständigt
Durch die Digitalisierung und die Neuen Medien habe sich der Inhalt von der Präsentation und der Handhabung verselbstständigt. Er kann nun ohne weitere Probleme etwa in Braille-Schrift oder Sprache ausgegeben werden.

"Brauchten Blinde noch vor kurzem etwa Spezialschulen und besondere Arbeitsplätze, können sie heute in normalen Büros arbeiten", so Miesenberger.
Bedienung des Computers per Sprache
Mit Fortschreiten der Technik werden die Möglichkeiten noch besser werden, so der Experte. So wird der Computer etwa auf Sprachbefehl Fenster öffnen und schließen und sonstige Hilfen im Haushalt übernehmen.

Auch bezüglich der Kommunikation gebe es weitere Fortschritte, so gebe es etwa Ansätze, dass der Computer Gebärdensprache erkennen lernt.

Eine Integration von Behinderten ist damit aber noch nicht automatisch gegeben, ist Miesenberger überzeugt. Dabei sei nämlich nicht die Technik sondern die Gesellschaft gefragt.

[science.ORF.at/APA, 8.4.05]
->   Institut für Integriert Studieren, Uni Linz
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01.01.2010