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Biologe: Tiere zeigen ethisch-moralisches Verhalten  
  Vampirfledermäuse können Artgenossen gegenüber mitfühlende Hilfsbereitschaft zeigen. Wenn ein Tier bei der Jagd erfolglos war, bekommt es von verwandten oder gut bekannten Tieren einen Teil von deren Beute.  
Das berichtet das Magazin "Geo Wissen" in seiner neuen Ausgabe zum Thema "Sünde und Moral". Solche Verhaltensweisen haben Forscher auch bei Elefanten, Pottwalen, Eisvögeln und einigen Affenarten entdeckt.
Tiere sind mitfühlend, freundlich und solidarisch
Demnach gehorchen viele Tiere keineswegs nur einem Automaten gleich einem genetisch geprägten Überlebensprogramm, sondern sind mitfühlend, freundlich und solidarisch. Das seien ethisch-moralische Verhaltensweisen, die man lange Zeit nur dem Menschen zugetraut habe.

Der niederländische Biologe Frans de Waal von der Emory University in Atlanta in den USA entdeckte dem Magazin zufolge bei Affen regelrechte "Moral-Bausteine" wie "Versöhnung" und "Mitleid".
Auch Bestrafungen üblich
Kapuzineraffen haben demnach auch einen ausgeprägten Sinn für Fairness und Gerechtigkeit: So wirft ein Kapuzineraffe Gurkenstücke als Arbeitslohn wütend weg, wenn ein anderes Tier vom Versuchsleiter für die gleiche Leistung süße Weinbeeren erhält.

Auch die Vampirfledermäuse, die alle drei Tage eine Blutmahlzeit brauchen, legen Wert auf Fairness: Wenn ein Tier seine Beute nicht teilt, erhält es prompt die Quittung - der Egoist bekommt künftig nichts mehr von den anderen ab und ist damit oft zum Hungertod verurteilt.

[science.ORF.at/APA/AP, 11.4.05]
Artikel zum Thema in science.ORF.at (inkl. Details zur Arbeit von Frans de Waal):
->   Elefanten: Wenn ein Afrikaner Indisch spricht (24.3.05)
 
 
 
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01.01.2010