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Wiener Forscher beobachten kriechende Metalle  
  Wiener Wissenschafter beobachten kriechendes Messing. Unter Kriechen verstehen die Experten die meist unerwünschte, langsame und unumkehrbare Ausdehnung von metallischen Werkstoffen.  
Die Forscher um Anke Rita Pyzalla vom Institut für Werkstoffwissenschaften und Werkstofftechnologie der Technischen Universität (TU) Wien nahmen Messing genau unter die Lupe und studierten mittels High-Tech-Tomographie das Verhalten unter Belastung.
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Die Forschungsarbeit der Wiener Wissenschaftler rund um Anke Rita Pyzalla wurde am 8.4.2005 in dem Artikel "Simultaneous Tomography and Diffraction Analysis of Creep Damage" in "Science" veröffentlicht.
->   Science
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Werkstück passt nicht mehr und bricht
Besonders bei hohen Temperaturen und unter Belastung wird Metall immer größer, es wächst oder kriecht, wie es im Fachjargon heißt. Das Kriechen hat nicht nur den Nachteil, dass das Werkstück einfach zu groß wird und nicht mehr passt.

"Durch die Dehnung entstehen auch Löcher im Material, irgendwann kommt es dann zum Bruch", sagte Pyzalla im Gespräch mit der APA.
High-Tech-Methode, um Löcher beim Wachsen zu studieren
Bisher gab es praktisch keine Möglichkeit, das Material zerstörungsfrei auf seine Schädigung zu untersuchen. "Aufschneiden war die einzige Alternative", so die Wissenschafterin.

Die so genannte Synchrotron-Strahlung aus einem Beschleuniger am europäischen Zentrum ESRF in Grenoble (Frankreich) machte es nun doch möglich, die wachsenden Löcher in kriechenden Metallen beobachten und somit auch studieren zu können.
Materialeigenschaften sollen verbessert werden
Besonderes Interesse der Wissenschafter galt dabei den Kristallen im Material, die sich während des Kriechens umorientierten. "So ist es für die Haltbarkeit nicht egal, ob eine Diagonale oder eine Fläche des Kristalls belastet wird", erklärte die Forscherin.

Die Ergebnisse für Messing sollen nun auch verwendet werden, um die Materialeigenschaften des Werkstoffes zu verbessern. Mit der Methode können aber auch andere Metalle und beispielsweise Keramiken unter die Lupe genommen und auf Schäden untersucht werden.

[science.ORF.at/APA, 11.4.05]
->   Institut für Werkstoffwissenschaften und Werkstofftechnologie (TU Wien)
 
 
 
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01.01.2010