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Studie: Kunst soll anregen und interessieren  
  Dass "Schönheit" in der Kunst immer mehr in den Hintergrund tritt, trübt den Genuss wenig. Laut einer aktuellen Studie kommt es bei der Wahrnehmung von Kunst zunehmend auf Anregung und Interesse an.  
Grundvoraussetzung: Einlassen auf das Objekt
Wie Helmut Leder, Professor am Institut für Psychologische Grundlagenforschung der Universität Wien durch psychologische Analysen - unter anderem durch auf wiederholten Befragungen beruhende Experimente - im Gespräch mit der APA betonte, sei die Grundvoraussetzung, dass sich der Kunstkonsument "auf die Sache einlässt". Ansonsten würde er sofort aussteigen.

Das würde auch erklären, warum moderne Kunst bei Außenstehenden, also Personen, die sich nicht der Herausforderung stellen, teilweise so vehement abgelehnt wird.
Lustzentren werden angesprochen
"Wenn man sich aber darauf einlässt, so werden bei erfolgreicher Wahrnehmung und dem Gefühl, ein Verständnis für das Kunstwerk erlangt zu haben, Lustzentren des Hirns angesprochen, ähnlich wie bei der Sexualität oder der Nahrungsaufnahme", sagte der Psychologe.
Ähnliche Vorgänge bei Musik und Kunst
Für den Bereich Musik wurden bereits Studien mit Magnetresonanzbildern und Elektrokardiogramm (EEG) durchgeführt und dabei festgestellt, dass das Hören der individuellen Lieblingsmusik die gleichen Areale im Gehirn aktiviert werden, wie bei anderen Formen von Lust und Genuss.

Leder plant jetzt, ähnliche Studien auch bezüglich der Wahrnehmung von moderner Kunst durchzuführen. Psychologische Tests belegen jedenfalls, dass sich im Gehirn ähnliche Vorgänge abspielen.

[science.ORF.at/APA, 11.4.05]
 
 
 
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01.01.2010