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Neuer Ansatz gegen Querschnittslähmung  
  Israelische Forscher haben einen Ansatz zur Behandlung von Lähmungen wegen schwerer Rückenmarkverletzungen vorgestellt. Dabei werden spezielle Abwehrzellen, Makrophagen, in das Rückenmark gespritzt.  
Dies löse einen Heilungsprozess aus, erklärten die Forscher der Proneuron Biotechnologies am Dienstag in Jerusalem. Die Behandlung müsse aber binnen 14 Tagen nach den Verletzungen begonnen werden.
Jeder dritte Patient erlangte Körpergefühl wieder
Mit der Therapie gebe es bei etwa 30 Prozent der Verletzten einen Heilungsvorgang, während normalerweise nicht mehr als 4 Prozent der Patienten ihre Bewegungsfähigkeit wiedererlangten, sagte Nachschon Knoller, Neurochirurg am Krankenhaus Tel Haschoner bei Tel Aviv.

Bei einer ersten klinischen Testreihe hätten fünf von 16 Versuchspersonen Körpergefühl und Bewegungsfähigkeit zurückerlangt, erklärten die Wissenschaftler. Die Patienten seien nach Stürzen oder Unfällen von dem Punkt der Verletzung abwärts vollständig gelähmt gewesen.
Immunsystem fördert Heilung
Die Behandlung stützt sich auf Forschungsergebnisse der Professorin Michal Schwartz vom israelischen Weizmann-Institut. Ihr Behandlungskonzept geht davon aus, dass das im zentralen Nervensystem unterdrückte Immunsystem eine Heilung der durchtrennten Nervenstränge fördert. Die Wissenschaftler wollen eine zweite Testreihe mit 60 Patienten beginnen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 12.4.05]
->   Proneuron Biotechnologies
->   Weizmann Institute of Science
 
 
 
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01.01.2010