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Hoffnung auf Therapie für erblichen Brustkrebs  
  Für eine Form des erblich mitbedingten Brustkrebses gibt es Hoffnung auf eine neue Therapie. Britischen Forschern gelang es, bei Mäusen einen Brustkrebs verursachenden Gendefekt mit Medikamenten zu behandeln.  
Dies berichtet ein Team um Alan Ashworth vom Londoner Institut für Krebsforschung in "Nature".
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Die Studie "Targeting the DNA repair defect in BRCA mutant cells as a therapeutic strategy" ist in "Nature" (Bd. 434, S. 917, Ausgabe vom 14. April 2005) erschienen.
->   Nature
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Überwindet zwei Mutationen des Erbguts
Ziel der Therapie mit dem Enzym Poly-ADP-Ribose-Polymerase (kurz: PARP) ist die Überwindung von zwei Mutationen des Erbguts, die in den 1990er Jahren entdeckt wurden und unter den Kürzeln BRCA1 und BRCA2 bekannt sind.

Nicht alle Frauen mit diesen "Brustkrebsgenen" erkranken: Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit zum Ausbruch der Krankheit bei 70-Jährigen bei rund 85 Prozent.
Soll Chemotherapie ersetzen
Die neue Therapie scheine "Erfolg versprechend", sagte Brustkrebs-Spezialist Andrew Tutt vom Londoner Guy's Krankenhaus. Die Behandlungsmethode hätte erhebliche Vorteile gegenüber der Chemotherapie, bei der neben den Krebszellen auch gesunde Zellen zerstört werden.
Versuche mit Menschen folgen
Nach den Laborversuchen an Mäusen sollen in den kommenden Monaten erste PARP-Tests an Menschen unternommen werden. Zunächst müsse geklärt werden, ob die Behandlung unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufe, erklärte Ashworth.

Anschließend könne der Einsatz bei Frauen mit den mutierten BRCA1- und BRCA2-Genen erfolgen.
Krebsgene vor zehn Jahren entdeckt
Das PARP-Enzym kann nach den Erkenntnissen Ashworths die Veränderungen auf den Genabschnitten BRCA1 und BRCA2 ausbessern. Ashworth war 1995 an der Entdeckung des Brustkrebsgens BRCA2 auf dem Chromosom 13 beteiligt.

Ein Jahr zuvor war auf dem Chromosom 17 das Gen BRCA1 entdeckt worden. Wenn diese Gene mutieren, wird der körpereigene Kampf gegen Krebszellen behindert.
Hauptursachen Umwelt und Lebenswandel
Genetische Veranlagungen werden nur für rund fünf Prozent der Brustkrebserkrankungen verantwortlich gemacht. Umwelteinflüsse und der Lebenswandel der Patientinnen - etwa das Rauchen - gelten als Hauptursachen.

[science.ORF.at/APA/AFP, 13.4.05]
->   Breagthrough Breast Cancer Research Centre
->   Mehr zu dem Thema BRCA in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010