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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Russische Erdgasleitungen ökologischer als ihr Ruf  
  Aus russischen Gasleitungen dringt weniger Methangas als angenommen. Nur rund 1,4 Prozent Gas entweichen beim Transport durch Pipelines, wie nach Messungen an 2.400 Rohrkilometern festgestellt wurde.  
Das ergab eine Studie von Forschern des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz für das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.

Damit seien Schätzungen widerlegt, wonach zehn Prozent Gas entwichen und damit erhebliche Klimabelastungen darstellten.
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Die Studie "Greenhouse gases: Low methane leakage from gas pipelines" von Jos Lelieveld und Kollegen ist in "Nature" (Bd. 434, S. 841, Ausgabe vom 14. April 2005) erschienen.
->   Original-Abstract in "Nature"
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Mit den USA vergleichbarer Standard
Die insgesamt rund 5000 Kilometer langen Pipelines in Russland seien auf einem vergleichbaren Standard wie die in den USA, heißt es in dem Bericht weiter. Russland sei vor den USA der weltweit größte Erdgaserzeuger und größte Gaslieferant an die Europäischen Union.
Methan 21 Mal schädlicher als CO2
Erdgas besteht fast vollständig aus dem Molekül Methan (CH4). Dieses ist für das Klima 21 Mal schädlicher als Kohlendioxid (CO2).

Würden beim Transport des Brennstoffes große Mengen Methan aus lecken Rohren oder Pumpstationen entweichen, würde dies die Bilanz von Erdgas verschlechtern, das im Vergleich zu Kohle und Öl als vergleichsweise umweltfreundlich gilt.
Geringste Emissionen unter den fossilen Energieträgern
In Erwartung einer weiteren Reduzierung der Methan-Emissionen des russischen Exportnetzes sei Erdgas der fossile Energieträger mit den mit Abstand geringsten Treibhausgasemissionen, geht aus den Ergebnissen der Studie hervor.
Weitere Messungen laufen
"Wir erwarten mit Spannung die Reaktionen auf diese Ergebnisse", sagte der Gruppenleiter für globale Beobachtungen am Mainzer Max- Planck-Institut, Carl Brenninkmeijer. Es sei "ein großer Schritt vorwärts", die bislang nur geschätzten Methan-Entweichungen zu kennen.

Derzeit liefen noch entlang russischer Eisenbahnstrecken und in Sumpfgebieten Messungen zu in die Atmosphäre abgegebenem Methan.

[science.ORF.at/APA/dpa, 14.4.05]
->   Max-Planck-Institut für Chemie
 
 
 
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01.01.2010