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Quantenforscher Blatt: Mehr Interesse für Physik  
  Mehr Interesse und Begeisterung in der Bevölkerung für Physik wünscht sich der Innsbrucker Quantenforscher Rainer Blatt anlässlich des "Internationalen Jahres der Physik 2005".  
Bereits in der Schule müsse die entsprechende Grundlage geschaffen werden, erklärte der Wissenschafter im APA-Gespräch.
Kritik am Schulunterricht
"Die Ausbildung im Physik-Unterricht lässt zu wünschen übrig", meinte der Leiter des Institutes für Experimentalphysik an der Innsbrucker Leopold-Franzens-Universität. Die Schüler müssten seiner Ansicht nach mehr motiviert werden.

"Physik muss faszinierend vermittelt und die Zusammenhänge müssen begreifbar gemacht werden", hob Blatt die Bedeutung eines anschaulichen Unterrichtes hervor. Die Frage "Warum ist der Himmel blau?" sei physikalisch einfach zu beantworten.

"Ich würde mir wünschen, dass Kinder solche Fragen öfter stellen", sagte der renommierte Forscher, der sich auch in der Lehrer-Fortbildung engagiert und für kommenden Herbst an Innsbrucker Schulen eine Vortragsreihe unter dem Motto "Nobelpreisträger zum Anfassen" initiiert hat.
Physik genießen wie eine Sinfonie
"Es wäre schön, wenn in Österreich das Interesse für Physik gleich groß wäre wie für die Musik", betonte Blatt. Das erworbene Wissen solle man genauso genießen können "wie eine schöne Sinfonie", zog er einen Vergleich heran.

Das Interesse bei den Menschen zu wecken sei wichtig, weil Physik noch immer als "verstaubte Wissenschaft" gelte. Dabei spiele die Physik in alle Lebensbereich hinein, erläuterte der Direktor des Instituts für Quantenoptik- und Information der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Die "eigentlichen Problemlöser"
"Ohne die Errungenschaften der physikalischen Forschung wären technologische Fortschritte und alles, was wir heute als selbstverständlich annehmen, nicht machbar".

Als Beispiele nannte er den Laser und in diesem Zusammenhang CDs oder DVDs, Haarspray oder Dispersionsfarben. Physiker hätten darüber hinaus Technologien wie Computertomographen oder Röntgensonden entwickelt, auf die man inzwischen ebenfalls nicht mehr verzichten könne.

Physiker seien die "eigentlichen Problemlöser", sagte Blatt. Um fundamentale Dinge anzugehen, werde es daher auch immer Physiker brauchen.

[science.ORF.at/APA, 18.4.05]
->   Institut für Experimentalphysik, Universität Innsbruck
Mehr über Rainer Blatt in science.ORF.at:
->   Innsbrucker Physiker "beamen" erstmals Atome (16.6.04)
->   Forscher rücken Quantencomputer einen Schritt näher (3.6.04)
 
 
 
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01.01.2010