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Christoph Badelt neuer Rektoren-Chef  
  Der Rektor der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, Christoph Badelt (54), wurde am Montag in Wien zum neuen Präsidenten der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) gewählt.  
Er löst in dieser Funktion den Rektor der Universität Wien, Georg Winckler, ab, der sein Amt mit Ende März zurückgelegt hatte. Der Grund dafür war die Wahl Wincklers zum Präsidenten der European University Association (EUA).
Zwei-Drittel-Mehrheit
Badelt wurde im Rahmen einer außerordentlichen Plenarversammlung von den insgesamt 21 Rektoren mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Amtszeit bis Ende 2007 gewählt. Mit ihm wurde auch das Präsidium der Rektorenkonferenz neu gekürt.

Stellvertretender Rektoren-Chef bleibt der Rektor der Uni Innsbruck, Manfried Gantner, weitere Mitglieder des Präsidiums sind Rudolf Ardelt (Uni Linz), Gerald Bast (Universität für angewandte Kunst Wien), Hubert Dürrstein (Universität für Bodenkultur Wien), Wolfgang Schütz (Medizinuniversität Wien) und Hans Sünkel (Technische Universität Graz).
Badelt war Wunschnachfolger von Winckler
Mit Christoph Badelt ist der erklärte Favorit zum Nachfolger von Georg Winckler als Chef der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) gewählt worden. Der Wissenschafter fungiert seit 2002 als WU-Rektor, zuletzt wurde er im Juni 2003 in diesem Amt bestätigt.

Badelt gilt als mediengewandt, den steigenden Erstsemestrigenzahlen an der WU begegnete er vor einigen Jahren mit Vorlesungen in Kinocentern und Prüfungen in der Wiener Stadthalle. Zuletzt ließ er mit seiner Forderung nach Zugangsbeschränkungen an den Unis ab dem Master-Studium aufhorchen.
->   WU-Rektor: Ende des freie Hochschulzugangs? (21.10.04)
Leistungsdenker mit sozialer Kompetenz
Forschungsschwerpunkte des promovierten Volkswirtschafters Badelt sind Sozialpolitik, Sozialmanagement und Nonprofit-Management.

"Ich versuche Leistungsdenken mit sozialer Kompetenz zu kombinieren; und das ist möglich", beschrieb er seinen Arbeits- und Führungsstil anlässlich seiner Wahl zum WU-Rektor. Stark geprägt habe ihn dabei ein zweijähriger Aufenthalt in den USA.

Seine Amtszeit als Rektoren-Chef läuft bis Ende 2007.
Rektoren wollen politisch verstärkt mitwirken
Unter der neuen Präsidentschaft von Badelt will die Österreichische Rektorenkonferenz (ÖRK) "bei einigen zentralen Themen der österreichischen Bildungs- und Hochschulpolitik Position beziehen und mitwirken".

Als Beispiele dafür nannte der neue Rektoren-Chef die Ressourcenfrage der Universitäten und damit deren Rolle in der österreichischen Bildungslandschaft, die aktuelle Frage des Hochschul-Zugangs, sowie ab dem zweiten Halbjahr 2005 die Leistungsvereinbarungen, die ab 2007 zwischen Bund und den einzelnen Unis abgeschlossen werden.

Die Rektorenkonferenz wolle dabei "als Katalysator dazu beitragen, dass Diskussionen versachlicht werden und eine vernünftige Arbeitsteilung zwischen Experten und den politischen Werturteilen entsteht".
Keine endgültige Position zur Zugangsfrage ...
Beispiel dafür sei die Tagung der ÖRK am Montag zum Hochschulzugang und den Auswirkungen des zu erwartenden Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Zu diesem Thema gebe es noch keine endgültigen Vorstellungen der Rektorenkonferenz.

"Wir wollen aber sowohl in der kurzfristigen, als auch in der längerfristigen Perspektive, die man unterscheiden muss, gemeinsam mit der Politik und den Betroffenen solche Vorstellungen erarbeiten", sagte Badelt.
... wiewohl "persönlich wünschenswert"
Persönlich hält Badelt den freien Hochschulzugang für "grundsätzlich etwas, was gesellschaftspolitisch in höchstem Maße wünschenswert ist". Dies habe aber auch finanzielle Konsequenzen, und die seien in der Vergangenheit nicht immer gezogen worden.

Außerdem müsse man in dieser Frage zwischen Maturanten auf der einen Seite und Master-Studenten bzw. Doktoranden auf der anderen Seite unterscheiden, so der WU-Rektor, der mehrfach dafür plädiert hat, dass sich die Universitäten ihre Studenten ab den Master-Studiengängen nach fachlichen Qualifikationen selbst aussuchen können sollen.

[science.ORF.at/APA, 18.4.05]
->   Bildungsministerium
Aktuelles zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Rektoren: Freier Uni-Zugang bald ade? (18.3.05)
->   "Bildung riskiert" durch Uni-Reformen (11.3.05)
->   Archiv zur "Uni-Zugangsdebatte"
 
 
 
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01.01.2010