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Sprengstoff mit dem Laser aufspüren  
  Der Sprengstoff-Spürhund könnte bald ausgedient haben. Deutsche Forscher gehen davon aus, dass die Spürnasen durch eine neue Technik zur mobilen Sprengstoffkontrolle ersetzt werden können.  
Die an der deutschen Technischen Universität (TU) Clausthal entwickelte Technik ermögliche die Kontrolle von Menschen und Objekten auf explosive Stoffe mit einem handlichen Lasermessgerät, erklärte Schade am Dienstag.
Kann auf Flughäfen eingesetzt werden
Der Apparat könne "auf Flughäfen oder anderen Orten mit großer Sicherheitsrelevanz" zum Einsatz kommen. Er rechne damit, noch in diesem Sommer einen Forschungsauftrag zur Entwicklung eines mobil einzusetzenden Gerätes zu bekommen, ergänzte Schade. Die NATO ist nach seinen Angaben bereits an der Entwicklung interessiert.
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Gegenstand wird angebohrt und Dämpfe analysiert
Das Verfahren funktioniert folgendermaßen: Ein intensiver Laser bohrt ein kleines Loch in die Oberfläche eines Gegenstandes. Dabei dauert der Laserimpuls nur so kurz, dass es nicht zur Zündung eines Sprengstoffes kommt, allerdings zu dessen Verdampfung.

Der gasförmige Zustand der Substanz erlaubt dann die Analyse mit dem Lasersensor. Dabei können noch geringste Spuren von Explosivstoffen auch an Menschen in kürzester Zeit nachgewiesen werden.
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Anti-Personenminen in der Erde aufspüren
Die Entwicklung kombiniert somit die so genannte laserinduzierte Plasmaspektroskopie mit einem an der TU entwickelten faseroptischen Lasersensor.

Mit dieser Technik lassen sich nach Schades Angaben beispielsweise auch Antipersonen-Minen im Erdreich aufspüren oder verwaiste Koffer auf Bahnhöfen oder Flughäfen auf Explosivstoffe analysieren.
Nachweis verdampfenden Sprengstoffs möglich
Diese Technik eröffne "völlig neue Ansätze bei Routinekontrollen, etwa auf Flughäfen", erläuterte Schade. Besonders gut eigne sich die Methode für den Nachweis des Sprengstoffes TATP, den Terroristen in jüngster Zeit oft verwendeten. Dieser Sprengstoff verdampfe sehr leicht und sei so mit dem faseroptischen Sensor an Händen oder Kleidung gut nachweisbar.

[science.ORF.at/APA/dpa, 19.4.05]
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01.01.2010