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"Obelisk von Aksum" wieder vollständig in Äthiopien  
  Fast 70 Jahre nach dem Raub durch das faschistische Regime Italiens ist der "Obelisk von Aksum" - ein 2.500 Jahre alter Basalt-Obelisk - vollständig wieder nach Äthiopien zurückgekehrt.  
Das dritte und letzte Teilstück des Monuments traf am Montagmorgen an Bord einer Frachtmaschine auf dem Flughafen von Aksum im Norden des nordostafrikanischen Landes ein.

"Ich bin sehr glücklich", sagte der äthiopische Ministerpräsident Meles Zenawi, bevor er das Obelisken-Teilstück in Empfang nahm. "Das ist nicht nur ein Stück Stein, es ist ein Symbol für Identität." Zugleich sei es "das Ende eines sehr dunklen Kapitels" der Geschichte, sagte Zenawi.
Für manche erst jetzt das "Ende des Krieges"
Rund 300 Schaulustige beobachteten trotz regnerischen Wetters die Ankunft des Flugzeugs mit der historischen Fracht. Unter den Anwesenden war auch der Kriegsveteran Ayalu Aseres, der im Alter von 14 Jahren gegen die italienische Besatzung gekämpft hatte.

"Dies ist das Ende meines Krieges mit Italien", sagte der heute 82-Jährige. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Rückkehr noch erleben würde."
Jahrzehntelange Verzögerung der Rückgabe
Der 2.500 Jahre alte Basalt-Obelisk war unter dem faschistischen Regime von Benito Mussolini 1937 abtransportiert und in Rom aufgestellt worden. Äthiopien hatte stets die Rückgabe der Grabstele gefordert.

Eine Vereinbarung darüber besteht zwar bereits seit 1947. Dennoch dauerte es Jahrzehnte, bis die Rückgabe des 24 Meter hohen und 150 Tonnen schweren Denkmals in die Tat umgesetzt wurde.

In den vergangenen Jahren verzögerte sich der Rücktransport auch wegen technischer Probleme. Das erste der drei Teilstücke war am vergangenen Dienstag in seiner Heimat eingetroffen.

[science.ORF.at/APA/AFP, 25.4.05]
 
 
 
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01.01.2010