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Immunologie: Kernbereich medizinischer Forschung  
  Während Immunologen früher eher ein Schattendasein fristeten, sind sie in der jüngsten Vergangenheit in das Zentrum biomedizinischer Forschung gerückt. Am 29. April wird der "Tag der Immunologie" begangen.  
"Nach viel versprechendem Beginn wanderten viele der ersten Spezialistengeneration in die USA aus. Erst in den vergangenen Jahren haben Wissenschaft und Gesellschaft erkannt, dass das Abwehrsystem ein ganz wichtiges Organsystem darstellt", erklärte die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie, die Innsbrucker Altersforscherin Beatrix Grubeck-Loebenstein aus Anlass der Veranstaltungen.
Bahn brechende Erkenntnisse
Bahnbrechend waren in den vergangenen Jahrzehnten die neuen Erkenntnisse über die Funktion der Abwehrzellen (T-Zellen, dendritische Zellen) etc. Hinzu kommt, dass praktisch alle neuen Gentech-Medikamente auf der Grundlagenforschung der Immunologen beruhen.

Dazu gehören die monoklonalen Antikörper (1975 wurde für sie erstmals ein Produktionskonzept beschrieben) und die vielen Immunmodulatoren. Die "targeted therapy", also die zielgenaue Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen erfolgt fast ausschließlich immunologisch.
Immunologie spielt immer mit
In Europa arbeiten rund 17.000 Immunologen. Es gibt 28 Fachgesellschaften. Ob Impfungen, Autoimmunerkrankungen wie Gelenksrheuma, Morbus Crohn, Diabetes, Abwehrschwächen, Krebs, Allergien, Psoriasis, Neurodermitis oder Atherosklerose (Gefäßverkalkung) - die Immunologie des Betroffenen spielt immer mit.

Das gilt auch für Infektionskrankheiten, bei denen es ja individuell auch darauf ankommt, ob der Betroffene krank wird oder nicht bzw. wie sehr er krank wird.
International anerkannte Teams auch in Österreich
Auch Österreich mischt auf dem Fachgebiet mit. Beatrix Grubeck-Loebenstein: "Für die Kleinheit unseres Landes haben wir sehr gute Arbeitsgruppen. Es gibt zwar nur ein immunologisches Institut in Wien, aber es existieren in den verschiedensten Fachgebieten Teams, die international anerkannt sind."
Unterschiedliche Fragestellungen
Dazu zählen zum Beispiel verschiedene Forschergruppen auf dem Gebiet der Rheumatologie. Andere Teams wiederum untersuchen angeborene Immunschwächeerkrankungen. Sowohl an den Universitäts-Hautkliniken als auch im Bereich der Pathologie beschäftigt man sich immunologischen Fragestellungen, die bis hin zu Allergie- und Krebsimpfstoffen gehen.

[science.ORF.at/APA, 26.4.05]
->   Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie
 
 
 
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01.01.2010