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Unterirdische Totenstadt in Äthiopien entdeckt  
  Nahe dem Originalstandort des "Obelisken von Aksum" in Äthiopien haben Experten eine unterirdische Totenstadt aus vorchristlicher Zeit entdeckt. Die Kammern wurden unter einem 1963 erbauten Parkplatz aufgespürt.  
Das teilte die UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) am Dienstag in Addis Abeba mit.
Mit Radar und Elektrotomographie aufgespürt
Die Entdeckung sei im Zusammenhang mit Vorbereitungen zur Rückkehr des "Obelisken von Aksum" aus Italien gemacht worden, als ein Team von UN-Wissenschaftlern die Bodenbeschaffenheit rund um den vorgesehenen Standort der Säule mit Radar und elektrotomographischen Geräten überprüft habe, meldet die Nachrichtenagentur AFP.

Bei der entdeckten Grabstätte handelt es sich den Angaben zufolge um eine königliche Totenstadt, die in vorchristlicher Zeit von mehreren Königs-Dynastien genutzt wurde.
Einige Gräber möglicherweise noch intakt
Das Netzwerk unterirdischer Räume erstreckt sich demnach über ein weit größeres Gebiet als die bisher bekannten Ausmaße der Stätte. Einige der darin befindlichen Gräber seien möglicherweise noch intakt, erklärte UNESCO-Chef Koichiro Matsuura.
Wiedererrichtung des Obelisken könnte sich verzögern
Der UNESCO-Leiter in Äthiopien, Awad El Hassan, betonte, die Entdeckung könne jedoch unter Umständen die Wiedererrichtung des "Obelisken von Aksum" verzögern.

Zunächst müsse geprüft werden, ob der Transport der tonnenschweren Säulenteile über das Gelände die Statik der unterirdischen Kammern gefährden könnte.
Obelisk von Mussolini abtransportiert
Der Rücktransport der drei Teilstücke des insgesamt 150 Tonnen schweren Obelisken aus Italien war am Montag abgeschlossen worden. Der 2.500 Jahre alte Basalt-Obelisk war unter dem faschistischen Regime von Benito Mussolini 1937 abtransportiert und in Rom aufgestellt worden.

Äthiopien hatte stets die Rückgabe gefordert. Eine Vereinbarung darüber besteht zwar bereits seit 1947. Dennoch dauerte es Jahrzehnte, bis die Rückführung des 24 Meter hohen Denkmals in die Tat umgesetzt wurde.

[science.ORF.at/APA/AFP, 27.4.05]
 
 
 
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01.01.2010