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Uni-Spin-off sorgt für reine Pharma-Produkte  
  "Reinheit" steht in der Pharmaindustrie nicht nur für die Abwesenheit von "Schmutz". Immer mehr Pharmazeutika entstehen aus Mikroorganismen oder Zellkulturen, weshalb Forscher auch auf Viren und Prionen achten.  
Die aus der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) hervor gegangene Firma ViruSure hat sich als erstes österreichisches Unternehmen auf derartige Prüfungen spezialisiert.
Risiko ausschließen
Ob etwa mittels Zellkulturen hergestellte Impfstoffe und Antikörper oder auch Produkte aus Blut oder Blutplasma, Viren oder Prionen - krank machende Eiweißstoffe - können stets darin sein.

Hersteller müssen daher ihre Medikamente auf vermehrungsfähige Viren testen oder durch Reinigungsverfahren laufen lassen, damit ein Risiko weitgehend ausgeschlossen werden kann. Zur Reinigung setzen die Technologen etwa Erhitzen, chemische Fällungsmethoden oder Filtrationsverfahren ein.
Reinigungsverfahren werden getestet
ViruSure ist mit dem wissenschaftlichen Geschäftsführer Andrew Bailey vom Forschungsinstitut für Virologie und Biomedizin der VUW angetreten, diese Verfahren zu testen. Vor dem Reinigungsschritt versetzen die Forscher dazu die Produkte ganz bewusst mit bestimmten Viren oder sonstigen unerwünschten Stoffen, dann durchläuft etwa das Medikament das zu testende Verfahren.

Anschließend geht es darum festzustellen, ob und wie viele mögliche Krankheitserreger die Reinigung überleben haben.
Normverfahren sollen entwickelt werden
Je nach Virus oder Prion stehen dazu verschiedenste Nachweisverfahren zur Verfügung, vom Antikörpertest bis zur Vermehrung des Viren-Erbgutes mittels so genannter Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder Vermehrung mittels Zellkultur.

Als junge Firma geht es in der Anfangsphase unter anderem darum, entsprechende Norm-Verfahren zur Testung zu entwickeln, erklärte Bailey die Anforderungen an sein Unternehmen. Auch eine europaweite Zertifizierung etwa nach ISO 2000:9001 wird angestrebt.

[science.ORF.at/APA, 27.4.05]
 
 
 
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01.01.2010