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Immuntherapie gegen das Rauchen möglich  
  Eine Immuntherapie gegen die Sucht des Rauchens ist laut Experten "am Horizont sichtbar". Erste Tierversuche, die einmal zu einer "Anti-Rauch-Impfung" führen können, verliefen erfolgreich.  
Das sagte der Vorstand des Instituts für Sozialmedizin der Universität Wien Michael Kunze im Rahmen einer Enquete zum Thema "Rauchfreie Zukunft" am Donnerstag im Gesundheitsministerium in Wien.
Erfolgreich im Tierversuch
Kunze arbeitet am Karolinska Institutet in Stockholm, Schwedens Vorzeige-Universität auf dem Gebiet der Medizin, mit anderen Experten in Phase eins der Entwicklung eines Anti-Köpers gegen Nikotin: "Im Tierversuch, wir verwenden dazu Mäuse, funktioniert es", sagte der Sozialmediziner.

Zuerst würden die Mäuse nach Injektion der Nikotinspritze "wie meschugge" herumrennen. Bekommen sie aber den Anti-Körper, tritt eine Beruhigung ein.
Vor allem für Rückfall-Prophylaxe interessant
Phase zwei werde demnächst in Angriff genommen, dann soll es erste Tests am Menschen geben. Die Nikotin-Immuntherapie könnte laut Kunze vor allem in der "Rückfall-Prophylaxe" für frühere Raucher eingesetzt werden.

Wenn diese den Antikörper in sich tragen, gelangt das Nikotin beim neuerlichen Griff zur Zigarette nicht ins Gehirn, der Sinn des Rauchens ginge völlig verloren.

Die Fortsetzung der Forschung hänge aber, so Kunze, viel vom Einstieg eines "Big Pharma", eines großen Pharma-Konzerns ab. "Darauf warten wir." Bis die "Impfung gegen das Rauchen" aber Realität werde, würden noch Jahre vergehen, bremste Kunze die Erwartungen.
ORF unterstützt "Rauchfreie Zukunft"
Die Enquete im Gesundheitsministerium wurde anlässlich der Initiative "Rauchfreie Zukunft - Tabakprävention für Kinder" abgehalten. Die erste Aktion ist schon beendet: In Zusammenarbeit mit dem ORF wurde zwischen 7. März und 15. April eine Nichtraucherkampagne von Kindern für Kinder durchgeführt.

Insgesamt sendete der ORF dazu mehr als 600 Spots in TV und Radio, in denen Schüler erklären, wie "uncool" oder "blöd" das Rauchen ist. "Ob einer später zum Raucher wird, oder nicht, entscheidet sich nämlich fallweise schon in der Volksschule", sagte ORF-Generalintendantin Monika Lindner zur Intention der Kampagne, die von weiteren Aktionen wie der Rubrik "Ausgedämpft" auf FM4 begleitet wird.

[science.ORF.at/APA, 28.4.05]
->   Gesundheitsministerium
->   Institut für Sozialmedizin der Universität Wien
->   Karolinska Institutet
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01.01.2010