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Forschungsquote steigt 2005 auf 2,35 Prozent des BIP  
  Die österreichische Forschungsquote, also die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), wird in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,35 Prozent steigen.  
Das gab die Statistik Austria am Freitag in ihrer neuesten Schätzung der österreichischen F&E-Ausgaben bekannt. Mit insgesamt 5,77 Mrd. Euro liegen die Gesamtausgaben für diesen Bereich um acht Prozent höher als 2004 (5,35 Mrd. Euro).
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Ein Drittel von öffentlicher Hand
Von den 5,77 Mrd. Euro kommen 36,6 Prozent von der öffentlichen Hand (vom Bund: 1,74 Mrd. Euro, Bundesländer: 329 Mio. Euro, Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger, etc: 45 Mio. Euro).

43 Prozent bzw. 2,48 Mrd. Euro werden von der Wirtschaft finanziert, 20,1 Prozent (1,16 Mrd. Euro) kommen aus dem Ausland (zum überwiegenden Teil mit heimischen Firmen verbundene europäische Unternehmen, die Österreich zum Forschungsstandort gewählt haben) und 0,3 Prozent (19 Mio. Euro) vom privaten gemeinnützigen Sektor.
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F&E-Ausgaben steigen rascher als das BIP
Grafik: APA
Seit 1993 sind die F&E-Ausgaben um 150,7 Prozent und damit deutlich rascher als das BIP gewachsen, das in diesem Zeitraum um 53,1 Prozent gestiegen ist.

Seit 1998 betrug der durchschnittliche jährliche Zuwachs des BIP 3,5 Prozent, der Zuwachs der F&E-Ausgaben 7,9 Prozent, jener der F&E-Finanzierung durch den Bund 6,8 Prozent und jener der F&E-Finanzierung durch die Wirtschaft 8,3 Prozent.

In die Globalschätzung wurden erstmals die kompletten Ergebnisse der F&E-Erhebungen von der Statistik Austria in allen volkswirtschaftlichen Sektoren über das Berichtsjahr 2002 einbezogen.

Diese habe eine deutliche kontinuierliche Zunahme der F&E-Leistungen des Unternehmenssektors und für die Jahre 2003 bis 2005 zudem eine "markante Steigerung der Ausgaben der öffentlichen Hand" gezeigt, die die Steigerungsrate der Ausgaben des Unternehmenssektors "sehr deutlich übertraf und auf den Beitrag des Bundes zurückzuführen ist", heißt es in der Aussendung von Statistik Austria.
EU fordert bis 2010 drei Prozent
Die Regierung hat sich das Ziel gesetzt, die Forschungsquote bis 2006 auf 2,5 Prozent zu steigern. Außerdem fordert die EU bis 2010 einen durchschnittlichen F&EAnteil am BIP von drei Prozent.

Um dies zu erreichen, fordert der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) in seinem diese Woche veröffentlichten Tätigkeitsbericht 2004 eine Forschungs- und Technologieoffensive III für die Jahre 2007 bis 2009, ausgestattet mit entsprechenden Budgetmittel.
Ordentliche Budgets zum Teil zu gering dotiert
"Eine bloße Fortschreibung der Offensivprogramme und der Dotierung der Nationalstiftung ist dafür nicht ausreichend", so der RFT, der in dem Bericht die "teilweise nur unzureichend dotierten ordentlichen Budgets" als Schwäche des derzeitigen Systems kritisiert.

Dies habe zur Folge, dass Teile der Offensiv- und vor allem auch der Stiftungsmittel nicht für zusätzliche neue Programme und Initiativen zum Einsatz kommen können, sondern zur Ersatzfinanzierung von Regelmaßnahmen verwendet werden müssen.

[science.ORF.at/APA, 29.4.05]
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01.01.2010