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Schlaganfall: Vorsorge zahlt sich auch finanziell aus  
  Der Schlaganfall gilt in den Industriestaaten als zweithäufigste Todesursache. Das ist auch ein volkswirtschaftliches Problem: Jeder zweite Schlaganfallpatient ist im erwerbsfähigen Alter.  
Experten forderten daher bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Wien ein groß angelegtes Programm zur Vorsorge und Nachbehandlung des Schlaganfalls.
Schlaganfall: medizinischer Notfall
Was im Volksmund gerne verharmlosend ein "Schlagerl" genannt wird, ist hierzulande die Todesursache Nummer zwei: Der Schlaganfall ist ein absoluter Notfall, muss sofort medizinisch betreut werden und beeinträchtig das Leben des Patienten - so er überlebt.

Die Tendenz der Schlaganfälle ist steigend: Starben im Jahr 2000 in Österreich noch 9300 Personen am Schlaganfall, werden es heuer schon 10.200 und im Jahr 2050 fast 19.500 sein.
Auch Belastung für die Volkswirtschaft
Grafik: APA
Die hohen Zahlen stellen auch eine Belastung für die Volkswirtschaft dar: Ein Schlaganfall kostet Österreich jährlich 44.000 Euro. Zum Vergleich: In den USA belaufen sich die Kosten sogar auf 104.000 Euro.

Da jeder zweite davon noch im berufsfähigen Alter ist, müssten auch Wirtschaft und Politik ein Interesse an der Reduktion des Schlaganfalls haben, meint der niederösterreichische Neurologe Michael Brainin.

Er ist der wissenschaftliche Beirat der österreichischen Schlaganfall-Selbshilfegruppe SHÖ und fordert auch in deren Namen vor allem bessere Vorsorge.
Bessere medizinische Versorgung nötig
 
Grafik: APA

Das Geld für Vorsorgemaßnahmen, aber auch für die Forschungsförderung in Sachen Schlaganfall müsse verstärkt aus der Wirtschaft kommen, meint Brainin.

Und schließlich klaffen laut dem Neurologen Lücken in der medizinischen Versorgung: Nicht alle Betroffenen könnten in Spitälern versorgt werden. Sowohl Behandlungs- als auch Rehabilitationseinrichtungen- wie ambulante Tageskliniken- müssen flexibler und beweglicher werden und die Angehörigen der Patienten besser einbinden.
Maßnahmen rechnen sich auch finanziell
"Handeln statt hoffen" ist die Devise der SHÖ für den europäischen Schlaganfalltag am 10.Mai.

Und die Botschaft an Wirtschaft und Politik: Unter dem Strich rechnen sich die Investitionen in all diese Maßnahmen auch finanziell.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft, 4.5.05
->   Mehr über den Schlaganfall bei Medicine-Worldwide.de
->   Meldungen zum Thema Schlaganfall im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010