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Leistungsunterschiede fördern Gewalt in der Schule  
  Die Häufigkeit von Gewaltakten in der Schule korreliert im Nationenvergleich praktisch nicht mit der Kriminalitätsrate. Verbindungen gibt es hingegen mit Ungleichheiten im Erziehungssystem.  
Das ergibt eine Studie der Pennsylvania State University. Demnach kommen auch die USA was rabiate Schüler angeht, relativ gut weg.
41 Länder verglichen
Studienautor David P. Baker stützt seine Aussagen auf Befragungen und Analysen aus 41 Ländern, die 1994 und 1999 erhoben wurden. Dabei zeigte sich, dass die nationalen Muster von Gewalt in der Schule nichts oder nur wenig mit Kriminalität von Erwachsenen in einem Land oder sozialen Trends wie Scheidungsraten zu tun haben.
Mehr Gewinner und Verlierer - mehr Gewalt
Vielmehr bringen die Wissenschaftler die Häufigkeit von Gewalt unter Schülern mit Ungleichheiten im Erziehungssystem in Verbindung. "Je mehr ein Schulsystem akademische Gewinner und Verlierer produziert, desto eher wird einen Atmosphäre geschaffen, die zu Gewalt in der Schule führt", erklärte Baker.

Das sollte nun nicht bedeuten, dass sich Länder nicht darauf konzentrieren sollten, die Leistungen des Nachwuchses zu verbessern. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass dies möglichst gleichmäßig auf alle Schüler verteilt passieren sollte.
Ratschlag: Gleichbehandlung fördern
Wenn ein Land umgekehrt die Gewaltakte in der Schule verringern will, muss die Qualität und die Gleichbehandlung gefördert werden, ist der Forscher überzeugt.

Von drastischen Bestrafungen, Null-Toleranz und Metalldetektoren in der Schule hält Baker wenig. Für alle die gleichen Möglichkeiten für das Lernen zu schaffen, sei wesentlich effektiver.

[science.ORF.at/APA, 9.5.05]
->   David P. Baker, Pennsylvania State University
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->   Sportfans sind nach Siegen gewalttätiger (31.3.05)
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01.01.2010