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Geburtstermin von Frauen beeinflusst Wechseljahre  
  Der Zeitpunkt der Geburt beeinflusst das spätere Leben: Italienische Forscher haben herausgefunden, dass im März geborene Frauen früher in den Wechsel kommen als etwa im Oktober zur Welt gekommene.  
Die Untersuchung wurde nun im Medizinjournal "Human Reproduction" veröffentlicht. Bereits im Vorjahr hatten Wiener Forscher gemeldet, dass im Sommer geborene Frauen nachweislich weniger Kinder bekommen.
Maximal 17 Monate Differenz
Für die Studie analysierten Angelo Cagnacci von der Policlinico di Modena und Kollegen in vier verschiedenen Krankenhäusern (Bologna, Ferrara, Modena und Parma) Daten von 2.822 Frauen. Je nach Geburtsmonat kommen Frauen mit deutlich unterschiedlichem Durchschnittsalter in den Wechsel.

Zwischen den Extremmonaten März und Oktober fanden die Forscher einen Unterschied von knapp 17 Monaten. Das heißt im Klartext: Im März zur Welt gekommene Frauen erreichten durchschnittlich mit 48,9 Jahren die Menopause, im Oktober geborene mit 50,3 Jahren.
Mögliche Ursachen: Licht oder Temperatur
Cagnacci betonte, dass die Unterschiede auch dann erhalten bleiben, wenn man verschiedene Verhaltensweisen wegrechnet, die den Eintritt der Menopause beeinflussen. Dazu zählen bekanntermaßen etwa Rauchen oder das Körpergewicht.

Die Dauer der Fruchtbarkeit einer Frau geht aber auch mit der Zahl an Eiern einher, die bereits sehr früh in ihrer eigenen Embryonalentwicklung gebildet wurden.

Saisonal unterschiedliche Umweltfaktoren wie Licht oder Temperatur könnten diese frühe Entwicklung und damit letztendlich die Periode der Fruchtbarkeit im späteren Leben beeinflussen, vermuten die Experten.
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Kinderzahl von Geburtstermin abhängig
Zu ähnlichen Ergebnissen, dass der Geburtszeitpunkt das spätere Leben beeinflusst, waren Wissenschafter der Verterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) im Vorjahr gekommen. Sie hatten festgestellt, dass im Juli geborene Frauen 13,4 Prozent oder 0,3 Kinder weniger bekommen als im Dezember geborene.
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Ähnlichkeit zur Astrologie?
Astrologen werden wohl ihre Freude mit derartigen Studien haben. Was allerdings wieder gegen die Sternen-Theorie spricht, ist die Tatsache, dass die italienischen Wissenschafter keinen Unterschied bezüglich des Eintritts der Menopausen in den verschiedenen Orten fanden.

Bei astrologischen Berechnungen wird neben dem Zeitpunkt stets auch der Ort der Geburt eingerechnet, um daraus verschiedenste Schlüsse zu ziehen.

[science.ORF.at/dpa, 11.5.05]
->   Human Reproduction
 
 
 
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01.01.2010