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Gefahr von Allergien wird oft unterschätzt  
  Allergien werden oft unterschätzt: In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Betroffenen verdreifacht, die Diagnose und die Bereitschaft, deswegen zum Arzt zu gehen, lässt jedoch zu wünschen übrig.  
Dabei können juckende Nasen und tränende Augen oft eine schwerwiegendere Asthmaerkrankung nach sich ziehen, berichteten Experten bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Sterilität der Umgebung lässt Allergien zunehmen
"Allergien nehmen zu. Das ist etwas, das wir alle zur Kenntnis nehmen müssen", sagte Christof Ebner vom Allergie-Ambulatorium am Reumannplatz in Wien.

Vor allem die zunehmende Sterilität des täglichen Lebens wird von den Medizinern für die Zunahme dieser "Zivilisationskrankheit" verantwortlich gemacht: "Es gibt diverse Studien, die auf den Punkt kommen, dass zu viel Hygiene betrieben wird und dass unsere Kinder zu wenige Infekte durchmachen."
"Top drei": Hausstaub, Tierhaare, Pollen
Die "Top drei" der Allergieerkrankungen machen Hausstaub, Tierhaare und Pollen aus. "Prinzipiell kann man aber gegen alles allergisch sein", sagte Ebner. Eine detaillierte Diagnostik sei das um und auf für den Betroffenen, da daraus Informationen gewonnen werden können, wie der Patient die Erreger vermeiden kann.

Auch eine anti-entzündliche Therapie wird von den Ärzten empfohlen. Mit dieser wird vermieden, dass die Allergie, die stets unterschwellig im Körper bleibt, sich "hochschaukelt" und schlimmer wird.
->   Mehr über Allergien bei Medicine-Worldwide.de
Jeder vierte Allergiker geht zum Arzt
Im täglichen Leben werden die Erkrankungen häufig verharmlost, kritisierte Ebner. Allein die Bezeichnung "Heuschnupfen" sei eine "Bagatellisierung", sagte er.

Entsprechend wenige Betroffene finden den Weg zum Arzt: Nur jeder vierte Allergiker begibt sich hier zu Lande in Behandlung. Etwa gleich vielen droht eine Ausbreitung der Krankheit auf die Lunge.
Zu späte Behandlung: Kosten steigen
Nur bei rund fünfzig Prozent der etwa 1,2 Millionen Allergikern sei eine exakte Diagnose, mit der Asthma vermieden werden könnte, erstellt worden, kritisieren Pulmologen. Dadurch steigen die Behandlungskosten: Statt 1.500 Euro kostet die Behandlung eines Asthmatikers rund 9.000 Euro.

[science.ORF.at, 18.5.05]
->   Mehr über Allergien im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010