News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Uni-Umfrage: Studienbedingungen durchschnittlich  
  Die Studenten bewerten die Studienbedingungen an den österreichischen Universitäten als durchschnittlich. Das zeigen zwei Umfragen der Arbeiterkammer (AK) und der ÖVP-nahen Studentenfraktion AktionsGemeinschaft (AG), die am Dienstag präsentiert wurden.  
Zufriedenheit und Unzufriedenheit halten sich die Waage
Laut der vom Meinungsforschungsinstitut WIKOM durchgeführten AG-Umfrage unter 2.000 Studenten an elf österreichischen Unis (nicht abgefragt wurden die Kunstuniversitäten, die Technischen Universitäten sowie die Veterinärmedizin) zeigten sich 45 Prozent der Studenten mit den derzeitigen Studienbedingungen als "zufrieden" oder "eher zufrieden", 55 Prozent dagegen "unzufrieden" oder "eher unzufrieden".

Dabei gab es keine signifikanten Unterscheide zwischen Studenten an Wiener Unis und an Bundesländer-Hochschulen. Mit dem Betreuungsausmaß durch die Lehrenden waren 53 Prozent zumindest eher zufrieden und 47 Prozent eher unzufrieden.
Durchschnittsnote 2,8
Die AK beschränkte sich bei ihrer von IHS und IFES im Wintersemester 2004/05 durchgeführten Erhebung auf 1.000 Studenten und vier Wiener Universitäten (Uni Wien, Wirtschaftsuniversität/WU, Technische Universität/TU und Medizinuni) und kam auf ein ähnliches Ergebnis.

Auf einer Schulnotenskala erreichten die Hochschulen einen Durchschnittswert von 2,8. Am besten bewertet wurden WU und TU mit je 2,6, die Uni Wien kam auf 2,9. Mit Abstand am schlechtesten bewertet wurde die Medizin-Uni mit 3,4.
Probleme: Öffnungszeiten, Platznot, Wartezeiten
Probleme sahen die Studenten vor allem in den zu geringen Öffnungszeiten, überfüllten Hörsälen und der Wartezeit auf Zeugnisse. Ausnahme ist die Uni Wien: Dort stehen die überfüllten Hörsäle auf Platz eins der Beschwerdeliste.

Für die Leiterin des AK-Bildungsbereichs, Johanna Ettl, beunruhigendes Detail ist die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der Befragten angab, dass die Studiensituation heuer schlechter als im Vorjahr sei. Umgekehrt gaben nur neun Prozent eine Verbesserung zu Protokoll.

"Spitzenreiter" ist auch hier die Medizin-Uni, wo 55 Prozent eine Verschlechterung der Studienbedingungen empfinden. Von einer von der Regierung propagierten "Weltklasse-Universität" sei man weiter entfernt als je zuvor, so Ettl bei einer Pressekonferenz am Dienstag.
AK fordert "Erste Hilfe-Programm"
Als Maßnahme verlangt die AK ein 100 Mio. Euro schweres "Erste Hilfe-Programm" für die Lehre im kommenden Studienjahr sowie mehr Investitionen in die Infrastruktur der Unis für eine zeitgemäße Ausstattung der Gebäude und neue Geräte.

In der Debatte um den Hochschulzugang in Folge des bevorstehenden Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) plädierte Ettl im Falle einer Verurteilung Österreichs zunächst für ein Abwarten. Zunächst müsse festgestellt werden, wie viele vor allem deutsche Studenten tatsächlich nach Österreich drängen würden.

Statt Studenten abzuweisen, müssten die Unis finanziell besser ausgestattet werden. Sollten aber tatsächlich Zugangsbeschränkungen verhängt werden, dürften nicht die Rektoren darüber entscheiden, sondern das Parlament, um von Uni zu Uni unterschiedliche Regelungen zu vermeiden.
SPÖ verlangt Kassasturz
SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal verlangte in einer Aussendung einen Kassasturz und einen Neubeginn der Uni-Finanzierung, der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) sieht in der AK-Untersuchung einen "weiteren Beweis für die 'Unstudierbarkeit' an den österreichischen Unis".

[science.ORF.at/APA, 24.5.05]
->   Details zur Umfrage der Arbeiterkammer
->   IHS
->   IFES
->   AktionsGemeinschaft
->   WIKOM
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010