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US-Repräsentantenhaus für Stammzellenforschung  
  Das US-Repräsentantenhaus hat am Dienstag trotz des von Präsident Bush angekündigten Widerstands ein Gesetz für eine größere staatliche Förderung embryonaler Stammzellenforschung verabschiedet.  
Das Gesetz sieht vor, dass öffentliche Fördermittel künftig für Forschungen an in Fruchtbarkeitskliniken geschaffenen menschlichen Embryonen verwendet werden, die andernfalls vernichtet würden. Das Gesetz erlaubt aber nicht das Klonen eines menschlichen Babys.
Veto durch Bush zu erwarten
Präsident George W. Bush hatte bereits zuvor mit einem Veto gegen das Gesetz gedroht. Um ein Veto des Präsidenten aufzuheben, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich. Diese wurde bei der Abstimmung aber nicht erreicht; 238 Abgeordnete stimmten für, 194 gegen das Gesetz.
Keine staatlichen Mittel für Stammzellenforschung
Bush hatte sich bereits vor der Debatte im US-Repräsentantenhaus gegen eine Neuregelung ausgesprochen. Bisher hat er aber als Präsident noch bei keinem Gesetz sein Veto eingelegt.

Gegner embryonaler Stammzellenforschung sind der Auffassung, bei dieser Wissenschaft wird menschliches Leben zerstört. Dafür sollen ihrer Ansicht nach keine staatlichen Fördermittel zum Einsatz kommen.
->   Bush gerät bei Stammzellenforschung unter Druck (8.11.04)
Abstimmung im Senat vorantreiben
Die Befürworter argumentieren, bei der Befruchtung nicht eingesetzte Embryonen würden in jedem Fall vernichtet. Für die Forschung genutzt, könnten sie jedoch möglicherweise Leben retten.

Krankheiten wie Alzheimer und Diabetes könnten so eventuell geheilt werden. Die Unterstützer des Gesetzes kündigten an, auch eine Abstimmung im Senat voranzutreiben. Dort stünden die Chancen für eine Verabschiedung gut.
Zellen aus Nabelschnurblut
Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete zudem ein weniger umstrittenes Gesetz mit einer Mehrheit von 431 Stimmen bei einer Gegenstimme, das die Forschung an Zellen ausdehnt, die aus Nabelschnurblut gewonnen wurden.
Neue Brisanz durch jüngste Forschungsergebnisse
Die Stammzellen-Debatte hat durch jüngste Erfolge südkoreanischer Forscher neue Brisanz erhalten. Diese haben als erste weltweit maßgeschneiderte embryonale Stammzellen für schwer kranke Patienten geklont.

[science.ORF.at/APA/Reuters/dpa, 25.5.05]
->   Erstmals Stammzellen von Kranken geklont (20.5.05)
->   Mehr über Stammzellenforschung im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010