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Leuchtdioden liefern "intelligentes Licht"  
  Der weltweite Strombedarf für Beleuchtung ließe sich durch die weitere Verbreitung von Leuchtdioden und anderen Festkörperlampen halbieren, schreiben US-Forscher in einer aktuellen Studie.  
Leuchtdioden wandeln Strom weitaus effektiver in Licht um als Glühbirnen oder Leuchtstofflampen.
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Die Studie "Solid-State Light Sources Getting Smart" von E. Fred Schubert und Jong Kyu Kimn erschien im Fachjournal "Science" (Band 308, S. 1274-8; DOI: 10.1126/science.1108712).
->   Zur Studie (kostenpflichtig)
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Ökologisch interessant
Besonders in den Entwicklungsländern könnten Leuchtdioden die dort üblichen Brennstofflampen ersetzten und so den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduzieren, ergänzt Evan Mills vom Lawrence Berkeley National Laboratory in einem weiteren Aufsatz ( Science 308, S. 1263).

Leuchtdioden (Light emitting diodes, LED) basieren auf elektronischen Halbleiterverbindungen. Sie wandeln Strom sehr effektiv in Licht um. LED gibt es bereits seit etwa 30 Jahren, sie werden allerdings hauptsächlich in Elektrogeräten als Signallämpchen eingesetzt. Erst seit einigen Jahren werden die LEDs zunehmend auch zur Beleuchtung verwendet.
Drei statt 60 Watt
Bevor die Leuchtdioden und andere Festkörperlampen weitere Einsatzgebiete erobern, müsste allerdings die Technologie verbessert, die Effizienz der Lampen gesteigert und die Herstellungskosten gesenkt werden, schreiben Fred Schubert und Jong Kyo Kim vom Rensselaer Polytechnic Institute in Troy.

Bei einer Optimierung der weißen Leuchtdioden könnte mit einem Einsatz von nur drei Watt die Lichtausbeute einer 60-Watt-Glühbirne erreicht werden.
Entwicklungsländer: Licht durch Diesel, Kerosin & Co.
Im Jahr 2000 waren in Entwicklungsländern in ländlichen Gegenden fast die Hälfte, in den Städten immerhin 14 Prozent der Haushalte ohne Elektrizität, berichtet Evan Mills. Licht werde dort vor allem mit Hilfe von Brennstoffen erzeugt: Kerosin, Diesel, Propangas oder Biomasse etwa.

Bei einem Betrieb von vier Stunden am Tag emittiere eine einzige Kerosin-Lampe jährlich rund 100 Kilogramm Kohlendioxid. Insgesamt betrügen die Emissionen durch Brennstoff basierte Beleuchtung 190 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr - ein Drittel der jährlichen Emissionen Großbritanniens.
Hoffungsträger "WLED"
Mit Hilfe von Leuchtdioden - insbesondere den neuen, sehr effizienten "WLED", die weißes Licht aussenden - könnten die Qualität und die Verfügbarkeit von Licht in den Entwicklungsländern verbessert und gleichzeitig die Kosten für den Betrieb und die Belastung der Umwelt gesenkt werden, schreibt Evans.

Zugang zu Elektrizität sei dafür nicht notwendig, da die Lampen aus solarbetriebenen Batterien gespeist werden könnten.

[science.ORF.at/dpa, 27.5.05]
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01.01.2010