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ÖH-Wahl: Kandidaten erwarten höhere Beteiligung  
  Eine Steigerung der Wahlbeteiligung erwarten die Spitzenkandidaten der Fraktionen bei den am Dienstag beginnenden Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). Bei einem gemeinsamen Fototermin gaben sich die Studierendenvertreter zuversichtlich, dass die Studenten mindestens im gleichen Ausmaß wie bisher zu den Urnen schreiten.  
GRAS: Bildung als Menschenrecht
GRAS-Spitzenkandidatin Rosa Nentwich-Bouchal erwartet bei der bis 2. Juni dauernden Wahl eine Steigerung der Beteiligung. Immerhin gehe es darum, wer mit dem Bildungsministerium über den freien Hochschulzugang verhandle und um ein Scheitern der "Umfärbung" durch das neue ÖH-Wahlrecht, so Nentwich-Bouchal gegenüber der APA.

Der Wahlkampf der GRAS konzentrierte sich auf den freien Universitätszugang und die Kritik an universitären Machtstrukturen. "Bildung ist nicht Marktwert, sondern Menschenrecht", formulierte Nentwich-Bouchal zu Beginn des Wahlkampfs die Grundausrichtung der Bildungspolitik, die die GRAS verfolgt.

Freier Hochschulzugang, ausreichende Finanzierung und Bildung für alle anstatt Elitedenken sind die Forderungen, die die Spitzenkandidatin daraus ableitete.
->   GRAS
Stimmenverteilung ÖH-Wahl 2003
 
Grafik: APA

AG: Rot-grünen Albtraum beenden
Die Spitzenkandidatin der AktionsGemeinschaft (AG), Bernadette Gruber, hofft auf eine Steigerung bei der Wahlteilnahme und geht davon aus, dass die Studenten durch den Wahlkampf sensibilisiert werden konnten.

Die AG setzt es sich zum Ziel, den "rot-grünen Albtraum" in der ÖH-Exekutive zu beenden und sich als kompetenter Ansprechpartner in Bildungsfragen gegenüber Entscheidungsträgern wie Rektoren und Ministerium zu profilieren.

Man dürfe nicht nur illusorische Forderungen aufstellen, sondern man müsse sich an der Realität orientieren, so Gruber beim Wahlkampfstart. Eine Abschaffung der Studiengebühren wäre zwar "nett", trotzdem werde man wegen Aussichtslosigkeit aber nicht aktiv dafür eintreten.
->   Aktionsgemeinschaft (AG)
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Das neue ÖH-Wahlrecht
Bei der diesjährigen Wahl dürfen die Studenten ihre bundesweite Vertretung erstmals nicht direkt wählen. Stattdessen werden die Mandatare des österreichweiten Studentenparlaments (Bundesvertretung) von den Universitäts- und Akademievertretungen der einzelnen Hochschulen gemäß der Mandatsstärke der Fraktionen entsendet.

Dabei gilt: Je mehr Studenten eine Uni hat, desto mehr Sitze stehen ihr in der Bundesvertretung zu.
->   ÖH-Wahl mit neuem Modus vermutlich ab 31. Mai (9.2.05)
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VSStÖ: Mehr Chancen für Frauen
Auch der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und das Liberale StudentInnenforum (LSF) rechnen mit mehr Studenten an den Wahlurnen.

VSStÖ-Spitzenkandidatin Barbara Blaha will sich für einen offenen Hochschulzugang, mehr Chancen für Frauen, eine Verbindung von Service und Politik, den Ausbau der sozialen Absicherung und Chancengleichheit für ausländische Studierende einsetzen.

Die Studiengebühren sollen abgeschafft und das Stipendiensystem ausgebaut werden.
->   VSStÖ
FLÖ: Indexanpassung bei Stipendien
Der Vertreter der Fachschaftslisten (FLÖ), Gabor Sas, verweist hinsichtlich der Wahlbeteiligung auf die Diskussion um das neue Wahlsystem und den begleitenden Medienrummel, wodurch die ÖH stärker in der allgemeinen Diskussion vertreten gewesen sei.

Die FLÖ wollen dieses Mal in die ÖH-Exekutive. Sie fordern weniger Parteipolitik und mehr Studentenvertretung und sprechen sich inhaltlich gegen jede Art der Zugangsbeschränkung und für die Abschaffung der Studiengebühren aus.

Weitere Forderungen betreffen eine Indexanpassung bei Stipendien sowie die Einführung des passiven Wahlrechts bei ÖH-Wahlen für alle ausländischen Studenten (derzeit nur für EWR-Bürger, Anm.).
->   Fachschaftslisten
KSV: Gegen drohenden Numerus clausus
Dem APA-Fototermin mit allen Spitzenkandidaten ferngeblieben war der Kommunistische StudentInnenverband (KSV), dessen Vertreter sich traditionell nicht mit RFS-Kandidaten ablichten lassen.

In der ÖH will sich der KSV vor allem "gegen Zugangsbeschränkungen, aber insbesondere gegen drohenden Numerus clausus und die Freigabe der Studiengebühren" stark machen.
->   KSV
LSF: Austrittsrecht und Studiendarlehen
Das LSF mit Spitzenkandidat Martin Ehrenhauser fordert ein Austrittsrecht für Studenten aus der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), ganzjährige Studienmöglichkeiten und Studiendarlehen, die erst bei Überschreiten eines bestimmten Jahresgehalts zurückgezahlt werden müssen.
->   Liberales StudentInnenforum
RSF: Konzentration auf "tatsächlich studentische Themen"
Zurückhaltender bezüglich Wahlbeteiligung äußert sich nur der Spitzenkandidat des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS), Gernot Schandl. Er sieht kein großes Potenzial für eine verstärkte Stimmabgabe der Studierenden.

Der RSF spricht sich für ein Ende des "Polit-Theaters linker Fraktionen" und eine Konzentration auf "tatsächlich studentische Themen" aus.

[science.ORF.at/APA, 30.5.05]
->   Ring Freiheitlicher Studenten
->   Mehr zum Thema ÖH-Wahl im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010