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Säuglingstod: Schlafsack soll Babys schützen  
  Der plötzliche Säuglingstod kann auch gesunde Babys im Schlaf treffen. Als Schutz empfehlen Mediziner der Grazer Uni-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde die Verwendung eines Babyschlafsackes.  
In der Steiermark hat man durch kontinuierliche Aufklärung der Eltern die Todesfälle von rund 35 auf einen bis zwei Fälle pro Jahr senken können.
Große Herausforderung für Präventivmedizin
Der plötzliche Säuglingstod - in der Fachwelt "Sudden Infant Death Syndrom - SIDS" genannt - stelle eine der größten Herausforderungen für Forschung und Präventivmedizin in der Kinderheilkunde dar, so Reinhold Kerbl, Leiter der Ambulanz für SIDS-Prävention der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde.

Man vermutet, dass es sich um ein Zusammentreffen von Regulationsschwächen des Babys und Umgebungsfaktoren handelt.
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Literaturhinweis
"Der plötzliche Säuglingstod", herausgegeben von Ronald Kurz, Thomas Kenner, Christian Poets, Springer Verlag 2000.
->   Informationen über SIDS
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Bauchlage und zu hohe Temperatur gefährlich
Internationale Studien würden beispielsweise zeigen, dass die Bauchlage als Schlafposition das Risiko für den plötzlichen Säuglingstod deutlich erhöht. Bekannt sei auch, dass die Gefahr steigt, wenn das Kind im Schlaf zu warme Kleidung trägt, bzw. durch zu dicke Decken überhitzt wird.

Dem kann durch die Verwendung eines Babyschlafsackes abgeholfen werden.
Schlafsack verhindert Umdrehen
"Gegenüber der herkömmlichen Babydecke hat der Schlafsack die Vorteile, dass er ein Umdrehen in die Bauchlage bis zum sechsten Monat verhindert", so Kerbl.

Weiters werde eine Bedeckung des Gesichts und ein Ersticken durch das Bettzeug vermieden. Die Körpertemperatur des Kindes werde durch den Schlafsack konstant gehalten.
18 Grad Zimmertemperatur
Generell empfiehlt Kerbl eine Zimmertemperatur von 18 Grad. Auf keinen Fall sollte der Schlafsack mit einer weiteren Decke kombiniert werden.

Empfehlenswert sei auch, dass die Säuglinge im Schlafzimmer der Eltern, "aber im eigenen Bett" schlafen, so Kerbl, und dass in der Wohnung nicht geraucht werde.
Zahl der SIDS-Fälle stark zurückgegangen
Erfreulicherweise sei die Zahl der SIDS-Fälle in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, so Peter Roll vom Grazer Institut für Gerichtsmedizin.

Durch intensive Aufklärung über die Risikofaktoren und Tipps zur Prävention habe die Zahl von 35 auf ein bis zwei Fälle reduziert werden können.

[science.ORF.at/APA, 1.6.05]
->   Mehr über den plötzlichen Säuglingstod im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010