News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 
Ausstellung: Frauen im Widerstand  
  Unzählige Frauen haben in der Zeit des Nationalsozialismus und Holocaust Widerstand geleistet. Die Ausstellung "Frauen im Widerstand" hat ein gutes Dutzend ausgewählt und porträtiert.  
Widerstandskämpferinnen im herkömmlichen Sinn, Partisaninnen, aber auch Frauen, die Mitmenschen beschützt und versteckt haben, Frauen, die sich als Gefangene in Konzentrationslagern der Nazis gegenseitig unterstützt haben - die Ausstellung "Frauen im Widerstand" zeigt einzelne und sehr unterschiedliche Frauenschicksale.
USA, Kanada, Israel und jetzt Wien
Die Ausstellung der israelischen Organisation Givat Haviva wurde bereits in New York, Montreal, Toronto und in Israel gezeigt. Geschätzte 3.000 Personen haben sie bisher besucht. Nun werden die Schautafeln erstmals in Europa aufgestellt, und zwar in Wien.
...
Zur Ausstellung
Elf Stationen umfasst die Ausstellung: Schautafeln mit Zitaten, Kurzbiographien, reproduzierten Fotos. Eine Station widmet sich Frauen aus Österreich: Antonia Bruha, Rosa Jochmann, Ella Lingens, Margarete Schütte-Lihotzky, Käthe Leichter und andere mehr. Die Ausstellung ist in englischer Sprache, ein dickes Heft zur Ausstellung in Wien ist auf Deutsch abgefasst, mit zahlreichen Abbildungen.

"Frauen im Widerstand" ist ab 3. Juni bis 23. Juni wochentags im Wiener Nestroyhof im Zweiten Bezirk zu sehen. (10:00-19:00 Uhr) Der Eintritt ist frei.
...
Quellen und Archive aus Israel und Österreich
Die Daten, Geschichten, Bilder und Berichte stammen aus dem Archiv des "Moreshet Holocaust Zentrums" der Organisation Givat Haviva in Israel. Das Zentrum fördert die jüdisch-arabischen Friedensbeziehungen.

Die Unterlagen der porträtierten Frauen aus Österreich wurden vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes zur Verfügung gestellt.
"Ich bleibe, um zu helfen"
Eine der porträtierten Frauen ist Gisi Fleischmann aus der Slowakei. Sie versuchte, die Deportation slowakischer Juden zu verhindern, indem sie NS-Funktionären Geld anbot. Damit brachte sie sich selbst in Gefahr, wollte aber nicht flüchten.

Für sie sei es wichtiger, zu bleiben und zu helfen - so ein Zitat von Gisi Fleischmann, das Yonat Rotbain, die Kuratorin der Ausstellung herausgreift. Gisi Fleischmann wurde im Herbst 1944 mit einem der letzten Transporte nach Auschwitz gebracht. Sie wurde sofort nach ihrer Ankunft ermordet.
"Alltag" im Konzentrationslager
Eine Station der Ausstellung "Frauen im Widerstand" trägt die Überschrift "Leben im Angesicht des Todes". Hier wird u.a. die Italienerin Giuliana Tadeschi gewürdigt. Von ihr sind Schilderungen des Alltags im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau überliefert.

Tadeschi wurde 1944 nach Auschwitz deportiert. Sie konnte nach dem Krieg nach Mailand zurückkehren.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 2.6.05
->   Givat Haviva
->   Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010