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Erstmals Impfstoff gegen Ebola- und Marburg-Fieber  
  Ein neuer Impfstoff schützt Affen zuverlässig gegen Ebola- und Marburg-Viren. Auf dieser Grundlage hoffen die an der Entwicklung beteiligten Forscher auch auf eine Impfung für Menschen.  
Ein idealer Impfstoff würde gegen alle vier bekannten Stämme des Ebola-Virus und das Marburg-Virus gleichzeitig wirken, schreiben die Wissenschaftler um Steven Jones von der Universität von Manitoba im kanadischen Winnipeg in "Nature Medicine".
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Die Studie "Live attenuated recombinant vaccine protects nonhuman primates against Ebola and Marburg viruses" ist als Online-Vorabpublikation in "Nature Medicine" (DOI:10.1038/nm1258) erschienen.
->   Original-Abstract in "Nature Medicine"
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Gehören beide zu Filoviren
Ebola- und Marburg-Fieber brechen in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Ländern Zentralafrikas aus. Experten fürchten zudem, dass die Viren als Biowaffe eingesetzt werden könnten.

Die Erreger beider Krankheiten sind eng miteinander verwandt und gehören zur Familie der Filoviren. Sie rufen ein "hämorrhagisches", also mit Blutungen einhergehendes Fieber hervor.

Bisher ist weder ein Impfstoff, noch eine Behandlung für die häufig tödlich verlaufenden Erkrankungen vorhanden.
->   Mehr über Filoviren (VetMed Wien)
Tests an Makaken
Die Wissenschaftler kombinierten nun ein für die Affen harmloses Virus mit bestimmten Bestandteilen des Ebola-Virus. Mit diesem Impfstoff immunisierten sie anschließend sechs Makaken.

28 Tage später infizierten sie die Affen gezielt mit dem Ebola-Virus, um zu überprüfen, ob die Impfung wirkte. Ebenso gingen die Forscher im Fall des Marburg-Virus vor.
Viren vermehrten sich nicht mehr
Keiner der Affen entwickelte daraufhin Symptome des Ebola- oder Marburg-Fiebers, eine einzige Dosis des Impfstoffes hatte einen ausreichenden Impfschutz hervorgerufen. Weitere Untersuchungen zeigten, dass sich die Viren im Körper der Affen nicht vermehrten.
Beide Krankheiten grassieren in Afrika
Seit Oktober vergangenen Jahres grassiert in Angola das Marburg-Fieber. Von 401 bis Ende Mai registrierten Erkrankten starben 335, nach jüngsten Angaben geht die Zahl neuer Fälle zurück. In Kongo-Brazzaville brach im Mai das Ebola-Fieber aus. Experten vermuten den Verzehr von Affenfleisch als Ursache.

[science.ORF.at/APA/dpa, 6.6.05]
->   Ebola- und Marburg-Virus bei Netdoktor.de
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->   ... und zu Ebola
 
 
 
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01.01.2010