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Früher Schulbeginn bereitet Schülern Probleme  
  Der frühe Schulbeginn raubt Teenagern den Schlaf und macht sie zu schlechteren Schülern. Ursache ist ein biologisch verankerter Tagesrhythmus bei Heranwachsenden.  
Er lässt sie erst im Laufe des Tages zu voller Form auflaufen, wie US-Forscher im Fachjournal "Pediatrics" berichten. Zumindest Schularbeiten sollten ihrer Meinung nach nicht am frühen Morgen geschrieben werden.
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Die Studie " The Impact of School Daily Schedule on Adolescent Sleep" ist in "Pediatrics" (Bd. 115, S. 1555, Juni 2005) erschienen.
->   Original-Abstract
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Jugendliche brauchen bis zu zehn Stunden Schlaf
Generell brauchen junge Leute im Alter von 13 bis 22 Jahren mehr Schlaf, im Durchschnitt neun bis zehn Stunden pro Nacht, betont das Team um Margarita Dubocovich von der Northwestern University in Evanston bei Chicago (US-Bundesstaat Illinois).

Der übliche Schulbeginn gegen 8.00 Uhr koste Teenager jedoch bis zu zwei Stunden Schlaf pro Nacht.
Schläfrig am Morgen
Das Gemeinschaftsprojekt mit der örtlichen High School stützt sich auf Daten von Schülern, die Leistungstests am Computer machten sowie Stimmung und Vitalität über den Tag hinweg in Tagebüchern vermerkten.

In den Morgenstunden berichteten die Schüler, müder und weniger aufmerksam zu sein und sich mehr anstrengen zu müssen als am Nachmittag.
Vorschlag: Schulbeginn verlegen
Auch eine spezielle Tageslicht-Bestrahlung am Morgen änderte daran nichts. Als mögliche Lösungen schlagen die Forscher vor, den Schulbeginn zu verlegen sowie Prüfungen und Klassenarbeiten erst später am Tag schreiben zu lassen.
Keine Faulheit, sondern innerer Rhythmus
Lethargie, Stimmungsschwankungen und Vergesslichkeit bei Teenagern kann nach Beurteilung eines zweiten Forscherteams an der Brown Universität in Providence (US-Bundesstaat Rhode Island) meist auf einen Nenner gebracht werden: chronischer Schlafmangel.

Die meisten Teenager können nur am Wochenende ihrem natürlichen Schlafbedürfnis folgen, wenn sie manchmal bis Mittag in den Federn liegen, sagen die Fachleute.

Der Drang junger Leute, den Morgen durchzuschlafen, habe nichts mit Faulheit oder Ablehnung der Familie zu tun, sondern entspreche ihrem so genannten zirkadianischen Rhythmus, besänftigen die Forscher betroffene Eltern und Erzieher.

[science.ORF.at/APA, 6.6.05]
->   Center for Sleep and Circadian Biology, Northwestern University
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   US-Forscher: Schlaf hilft gegen Krebs (1.10.03)
->   Wie die innere Uhr mit dem Körper spricht (28.5.02)
->   Körper-Uhren: Organe folgen ihrem eigenen Takt (22.4.02)
 
 
 
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01.01.2010