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Orgasmusstörungen teilweise genetisch bedingt  
  Über den Orgasmus einer Frau bestimmen auch ihre Gene. Orgasmusschwierigkeiten sind zu einem Drittel bis knapp zur Hälfte Veranlagung, wie britische Forscher bei einer Studie mit Zwillingen herausgefunden haben.  
Gesellschaftliche Einflüsse wie Familie, Religion und frühe Erziehung hätten dagegen kaum Auswirkungen, berichten Tim Spector und Kollegen vom Londoner St Thomas¿ Hospital. Die Studie zeige erstmals eine genetische Basis für die Orgasmusfähigkeit von Frauen.
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Die Studie "Genetic influences on variation in female
orgasmic function: a twin study" von Kate Dunn, Lynn Cherkas und Tim Spector ist am 8. Juni 2005 in den "Biology Letters" der Royal Society erschienen (DOI: 10.1098/rsbl.2005.0308).
->   Zu den "Biology Letters"
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Problem trotz Häufigkeit kaum erforscht
Trotz der Häufigkeit von Orgasmusschwierigkeiten bei Frauen sind die Ursachen dafür kaum erforscht. Spector und Kollegen sammelten die Antworten von fast 3.000 ein- und zweieiigen weiblichen Zwillingen zwischen 19 und 83 Jahren.
Übereinstimmende Antworten eineiiger Zwillinge
Jede dritte Frau gab an, beim Geschlechtsverkehr selten oder nie einen Orgasmus zu erreichen, bei der Selbstbefriedigung war es jede fünfte.

Die Antworten eineiiger Zwillinge stimmten dabei stärker überein als diejenigen zweieiiger, was auf einen klaren genetischen Einfluss hinweise, schreiben die Forscher.
Genetische Einflüsse noch nicht erforscht
Bislang seien Unterschiede in den weiblichen Sexualfunktionen vor allem kulturellen, religiösen und psychologischen Faktoren zugeschrieben worden, betonen die Forscher. Noch keine Studie habe zuvor jedoch die Familiengeschichte oder genetische Einflüsse untersucht.
Entwicklung neuer Therapien
Die Beobachtung, dass Gene der überwiegende messbare Faktor bei der unterschiedlichen Orgasmusfähigkeit seien, werde unter anderem durch die Entwicklung neuartiger Hormontherapien für Frauen mit Orgasmusschwierigkeiten an Bedeutung gewinnen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 8.6.05]
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01.01.2010