News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Forschungsquote von drei Prozent bis 2010 'möglich'  
  Das Erreichen des EU-Ziels einer Erhöhung der Forschungsausgaben auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2010 erscheint für Österreich "im Bereich des Möglichen".  
So heißt es zumindest im neuen Forschungs- und Technologiebericht 2005, der nun dem Parlament zugeleitet wurde.

Voraussetzung dafür sei allerdings eine "Verstetigung bzw. weitere Verstärkung des zu beobachtenden Wachstumspfads in den nächsten Jahren".
Verstärkung der vergangenen Jahrestrends nötig
Eine F&E-Quote von drei Prozent setze beträchtliche und nachhaltige Wachstumsraten der Forschungsaufwendungen voraus, heißt es in dem Bericht. Die F&E-Ausgaben müssten in den nächsten sechs Jahren um durchschnittlich jährlich 8,9 Prozent wachsen.

Somit müsste der Trend der vergangenen Jahre - zwischen 1998 und 2004 lag die Zunahme in Österreich bei durchschnittlich 7,6 Prozent pro Jahr - nochmals verstärkt werden.
Alle Sektoren müssen beitragen
Möglich werde die notwendige Verstetigung bzw. Ankurbelung nur dann sein, wenn alle relevanten Finanzierungssektoren, v.a. Bund, Unternehmen und Ausland (v.a. in Österreich ansässige Unternehmen im ausländischen Besitz), mit den entsprechenden Wachstumsraten dazu beitragen.

"Ein 'Ausfall' nur eines dieser Finanzierungssektoren könnte auch unter sonst günstigen Bedingungen nicht durch ein besonders überdurchschnittliches Wachstum eines anderen Sektors kompensiert werden", heißt es in dem Bericht.
...
2010 - die Theorie
In absoluten Zahlen liest sich das Ziel eindrucksvoll: Bei einer Forschungsquote von drei Prozent beliefe sich das Volumen der F&E-Ausgaben Österreichs 2010 auf 8,8 Mrd. Euro, gegenüber 5,8 Mrd. Euro im Jahr 2005. Davon kämen - bei konstantem Anteil der Sektoren - 2,7 Mrd. Euro vom Bund (2005: 1,7 Mrd. Euro), 3,9 Mrd. Euro von den Unternehmen (2005: 2,5 Mrd. Euro) und 1,8 Mrd. Euro aus dem Ausland (2005: 1,2 Mrd. Euro).
...
Steigerung v.a. zwischen 1998 und 2002
Eine "wesentliche Steigerung" der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten ortet der Bericht für den österreichischen Unternehmenssektor zwischen 1998 und 2002. Im Jahr 2002 wurden hier mehr als 3,1 Mrd. Euro für F&E ausgegeben, das sind um 45 Prozent mehr als im Jahr 1998.

Diese Zuwächse seien das Ergebnis eines allgemeinen Wachstums in allen Branchen. Nur sehr wenige Wirtschaftszweige, wie etwa die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der sonstige Fahrzeugbau (inkl. Bau von Schienenfahrzeugen) oder das Kredit- und Versicherungswesen hätten ihre Ausgaben reduziert.
Auch Forschungsunternehmen wuchsen
Im Beobachtungszeitraum haben sich aber nicht nur die Ausgaben, sondern auch die Anzahl der forschenden Unternehmen deutlich erhöht: 2002 forschten über 1.900 Unternehmen in Österreich, um fast 50 Prozent mehr als im Vergleich zu 1998.

Zuwächse gibt es dabei nicht nur in besonders forschungsintensiven Branchen, sondern auch in Wirtschaftszweigen wie der Textil- und Holzindustrie oder bei den Erzeugern von Produkten aus Steinen und Erden.

[science.ORF.at/APA, 8.6.05]
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Forschungsquote steigt 2005 auf 2,35 Prozent des BIP (29.4.05)
->   Forschungsquote 2004 bei 2,27 Prozent (15.4.04)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010