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Umweltbundesamt feiert 20-jähriges Bestehen  
  Feinstaub, Ozon, Gentechnik in der Landwirtschaft, bedrohte Tier- und Pflanzenarten - all diese Themen beschäftigen das Umweltbundesamt: Am Montag feierte es sein 20-jähriges Bestehen.  
Das Umweltbundesamt erstellt Studien und Expertisen zu den unterschiedlichsten Umweltthemen und stellt sie den politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung, vor allem dem Umweltministerium.
Zukunftsthema Feinstaub
Am Montag wurde bei einer Pressekonferenz Bilanz über die vergangenen 20 Jahre gezogen und ein Ausblick auf die künftigen Umwelt-Sorgenkinder gegeben.

Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) nannte als ein wichtiges Zukunftsthema für das Umweltbundesamt den Feinstaub: "Nicht zuletzt basiert ja auch das Bundespaket zur Bekämpfung des Feinstaubs, das wir heuer in Angriff nehmen, auf den Expertisen des Umweltbundesamtes."
Hauptverursacher: Industrie, Verkehr und Hausbrand
Seit dem Jahr 2000 wird Feinstaub in Österreich gemessen. Das Umweltbundesamt habe Industrie, Verkehr und Hausbrand als Hauptverursacher von Feinstaub ausgemacht.

Heuer stünden daher 2,5 Millionen Euro für die Nachrüstung von Industrieanlagen und Baumaschinen mit Filtern zur Verfügung, im kommenden Jahr weitere fünf Millionen Euro, so Pröll. Und am ersten Juli trete der Steuerbonus für Dieselfahrzeuge mit Russpartikelfilter in Kraft.
Beraterfunktion für Mittel- und Osteuropa
Das Umweltbundesamt erstellt Studien zu unterschiedlichen Umweltthemen und berät damit u.a. Politik und Wirtschaft. Diese Beraterfunktion hat das Umweltbundesamt nicht nur innerhalb Österreichs, sondern auch im Ausland.

Waren in den vergangenen 20 Jahren Altlasten, Chemikalien und Gentechnik wichtige Themen der Umweltpolitik, seien es in Zukunft Klimaschutz und Emissionshandel, Feinstaub und eben die Beraterfunktion für Mittel- und Osteuropa, hieß es anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums.
Beispiel Schädlingsbekämpfungsmittel
Das Umweltbundesamt berät im Rahmen von Länderpartnerschaften die neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Beitrittskandidaten in Umweltfragen (sogenannte Twinning-Projekte). Gemeinsamen mit den jeweiligen Behörden werden z.B. die nationalen Gesetze an die EU-Gesetzgebung angepasst.

Beispiel Biozide: Schädlingsbekämpfungsmittel, Desinfektionsmittel oder Holzschutzmittel - welche müssen verboten werden, welche dürfen unter welchen Bedingungen verwendet werden und wie müssen sie gekennzeichnet sein? Das österreichische Umweltbundesamt hat diesbezüglich Polen, Rumänien und die Slowakei beraten.
Umsetzung von EU-Richtlinien in nationales Recht
Weiteres Beispiel: Bei Chemikalien gibt es auf europäischer Ebene Richtlinien für die Zulassung neuer Produkte und für die Überwachung schon bewilligter Chemikalien.

Georg Rebernig, Geschäftsführer des Umweltbundesamtes: "In Polen machen wir so ein Projekt. Wir beraten die Behörden, wie die europäischen Regelungen in das polnische Recht umzusetzen sind und zweitens, wie man das konkret in der Verwaltung machen kann: Wie viele Beamte braucht es? Welche Expertise müssen die haben? Wie können Termine fristgerecht eingehalten werden, damit Anträge nicht liegen bleiben?"
Bereits 40 Berater-Projekte
Das Umweltbundesamt ist und war in 40 Berater-Projekten tätig. Und zwar mit allen zehn neuen EU-Mitgliedstaaten sowie mit Rumänien, Bulgarien, Türkei, Georgien und Bosnien-Herzegowina.

Das Umweltbundesamt bzw. Geschäftsführer Georg Rebernig hofft auf weitere Kooperationspartner in Mittel-, Süd- und Osteuropa, die an österreichischem Umweltwissen und Umweltrechtswissen interessiert sind wie z.B. Serbien.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Umweltbundesamt
->   science.ORF.at-Archiv zum Umweltbundesamt
 
 
 
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01.01.2010