News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Fleisch steigert Darmkrebsrisiko, Fisch vermindert es  
  Wer täglich auf Schinken oder Bratwurst besteht, erhöht laut einer europaweiten Studie sein Darmkrebsrisiko deutlich. Kommt dagegen häufig Fisch auf den Tisch, wird das Darmkrebsrisiko gesenkt.  
Das ist das Ergebnis einer europäischen Studie, die am Dienstag vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg veröffentlicht wurde.
Krebsrisiko steigt mit Menge an "rotem" Fleisch
Rund eine halbe Million Teilnehmer aus zehn verschiedenen europäischen Ländern waren bei der 1992 gestarteten Studie zu ihren Ernährungsgewohnheiten und Lebensumständen befragt worden.

Nach Schätzungen der Forscher steigt das Darmkrebsrisiko pro 100 Gramm täglich verzehrtem "roten" Fleisch um 49 Prozent - dazu zählt Schweine-, Rind-, Kalb- oder Lammfleisch.
Noch stärker Anstieg bei gesteigertem Wurstkonsum
Bei einer Erhöhung des Wurstverzehrs um 100 Gramm am Tag sei es sogar ein Anstieg um 70 Prozent. Täglich 100 Gramm mehr Fisch halbieren dagegen das Erkrankungsrisiko.

Der Verzehr von Geflügelfleisch spiele für die Erkrankungshäufigkeit keine Rolle.
Eisen schuld an höherem Risiko?
Die Experten gehen davon aus, dass mit dem Fleisch aufgenommenes Eisen zur Risikoerhöhung beitragen könnte, da Eisen die Bildung schädlicher Nitroso-Verbindungen im Körper fördern kann.
Omega-3-Fettsäuren: Wohltäter im Fisch
"Rotes" Fleisch oder Fleischwaren hätten im Durchschnitt einen höheren Eisengehalt als Geflügel, weshalb dessen Verzehr das Darmkrebsrisiko nicht beeinflusst haben könnte.

Ursache für die schützende Wirkung des Fischverzehrs könnten bestimmte langkettige, mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren sein.

[science.ORF.at/APA/dpa, 15.6.05]
->   Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010