News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Aussterben der Moas durch späte Fruchtbarkeit?  
  Das Aussterben der straußenähnlichen Moas in Neuseeland ist nach jüngsten Untersuchungen durch ihr langsames Wachstum und ihre spät einsetzende Fortpflanzungsfähigkeit mitverursacht worden.  
Dies berichtet ein Team um den Zoologen Samuel Turvey von der University of Canterbury.
...
Die Studie "Cortical growth marks reveal extended juvenile development in New Zealand moa" von Samuel T. Turvey et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 435, S. 940; doi:10.1038/nature03635).
->   Zur Studie
...
Erst nach mehreren Jahren fruchtbar
Aus Knochenfunden der vor 700 Jahren ausgestorbenen Moas, die bis zu drei Meter groß werden konnten, schlossen Turvey und Mitarbeiter, dass die Tiere erst nach mehreren Jahren fruchtbar wurden. Damit stehen sie im Gegensatz zu den heute noch lebenden Vogelarten, die in aller Regel nach einem Jahr ausgewachsen sind.

Turvey fand in den Knochen der Moas Wachstumsringe, wie sie von zahlreichen Tierarten bekannt sind. Die Ringe ergeben sich aus von den Jahreszeiten bedingten Schwankungen in der Ernährung.
Aussterben: Hauptfaktor nach wie vor der Mensch
Hauptfaktor beim Aussterben der Moas waren jedoch die Menschen, die auf die schwerfälligen, bis zu 240 Kilogramm schweren und flugunfähigen Straußenvögel Jagd machten. Vor der Besiedlung Neuseelands durch die Menschen hatten die Moas kaum natürliche Feinde. Ihre Überlebenschancen wären größer gewesen, wenn sie sich ähnlich schnell fortgepflanzt hätten wie die heutigen Vögel, schloss Turvey.

Rund zehn verschiedene Arten der Moas besiedelten einst sowohl die Nord- als auch die Südinsel Neuseelands. Die Begattung stellte die Männchen anderen Studien zufolge auch vor praktische Probleme, weil die Weibchen weit größer und schwerer waren.

[science.ORF.at/APA/AFP, 16.6.05]
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010