News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Freunde verlängern das Leben  
  Familie ist wichtig, Freunde sind aber wichtiger: Das gilt zumindest für die Lebenserwartung. Laut einer aktuellen Studie ist diese in einem Netzwerk von Freunden deutlich höher als im Familienverband.  
Lynne Giles von der Flinders University in Adelaide/Australien und ihr Team stellen ihre Resultate in der kommenden Ausgabe des "Journal of Epidemiology and Community Health" (JECH) vor.
...
Die Studie "The effect of social networks on 10-year survival in very old Australians: the Australian Longitudinal Study of Ageing" erscheint im "JECH" (Bd. 59, S. 574, Juli 2005).
->   Journal of Epidemiology and Community Health
...
1.500 Personen über 70 Jahren untersucht
Die Forscher untersuchten im Rahmen der "Australian Longitudinal Study of Aging (ALSA)" eine Reihe von gesundheitlichen, sozialen und Lebensstil-Faktoren von 1.500 Personen über 70 Jahren.

Unter anderem wurde der Kontakt zu Kindern, Familie, Verwandten und Freunden gemessen - und in Intervallen von vier bzw. drei Jahren danach mit den Überlebensraten der Studienteilnehmer verglichen.
Freunde führen zu 22 Prozent geringerer Todesrate
Die Ergebnisse: Enger Kontakt mit eigenen Kindern oder Verwandten hatte keine Auswirkungen auf die Überlebensrate nach zehn Jahren. Jene Menschen aber, die über die meisten Kontakte zu Freunden oder Bekannten verfügten, hatten zu Studienende die größte Wahrscheinlichkeit, noch zu den Lebenden zu zählen.

Beim oberen Drittel in Sachen sozialem Netzwerk war die Todesrate um 22 Prozent geringer als beim unteren Drittel. Dies galt für die einzelnen Individuen auch für den Fall, dass in den zehn Jahren schwerwiegende Ereignisse - wie der Tod des Lebenspartners - eingetroffen waren.
Gut für Gesundheit und Stimmung
Als Erklärung ziehen Giles und ihr Team das Argument der Wählbarkeit des Freundeskreises heran - im Gegensatz zu Verwandten, die man sich sprichwörtlich "nicht aussuchen" kann.

Freunde und Bekannte könnten einander im Alter eher zu gesundem Verhalten animieren und positivere Stimmungen herbeiführen als Verwandte, mutmaßen die Forscher.

[science.ORF.at, 15.6.05]
->   Australian Longitudinal Study of Aging (ALSA)
->   Flinders University in Adelaide
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010